PÖNIS BLOG 310 (18.10.2024): 2 x D I E ZOO-Racker; DER TRAMPIGE LEHRLING; „IN LIEBE, EURE HILDE“; Hagen – Nibelungen; MUSIK

AUCH  D A S  JETZT?  Na klar! Die ersten Wochen wuchs der Ende August geborene Panda-Nachwuchs im ZOO BERLIN hinter den Kulissen auf, ab jetzt dürfen erstmals auch Besucher*innen einen Blick auf die etwa kaninchengroßen Panda-Babys werfen. Seit letzten Mittwoch, dem 16. Oktober 2024 können die rund 2,5 Kilogramm schweren Jungtiere täglich für etwa eine Stunde, zwischen 13:30 und 14.30 Uhr, im Panda-Garden bestaunt werden. Eine einzigartige Gelegenheit, denn Pandas zählen zu den seltensten Bären der Welt. Der Große Panda gilt zudem als bedeutender Botschafter des Artenschutzes, laut der letzten Schätzung leben nur noch rund 1.800 Tiere im natürlichen Lebensraum. „Bisher war es ausschließlich unserem Team vorbehalten, das Heranwachsen der kleinen Pandas zu beobachten. Nun können wir erstmals auch unsere Besucher*innen daran teilhaben lassen“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Mit mittlerweile fast acht Wochen sind die beiden weiblichen Panda-Jungtiere stabil genug, um nicht mehr auf die schützende Umgebung der Brutkästen angewiesen zu sein, die sie in den ersten Wochen nach ihrer Geburt am 22. August 2024 bewohnten. Während eines der Jungtiere bei Mutter Meng Meng bleibt, wird das zweite ab jetzt täglich für eine Stunde in der wohltemperierten Innenanlage des Zoo Berlin zu sehen sein. Versorgt werden die Jungtiere vom Tierpflege-Team, zu dem auch zwei Expertinnen aus der Chengdu Panda Base gehören, und die seit ihrer Geburt rund um die Uhr für sie im Einsatz sind. Die Jungtiere werden im Wechsel betreut: Während eines bei der Mutter bleibt, Muttermilch trinkt und ihre Zuneigung und Wärme genießt, wird das andere von den Pfleger*innen versorgt. Anschließend wird gewechselt, so dass beide Pandababys die Nähe ihrer Mutter erfahren können. „Große Pandas“, erläutert Dr. Andreas Knieriem, „sind für uns ganz besondere Tiere. Wir hoffen, dass die Panda-Babys die Herzen unserer Gäste erobern und dadurch zugleich auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, ihre natürlichen Lebensräume zu schützen“. „Wir werden genau beobachten, wie die kleinen Pandas auf ihre neue Umgebung reagieren und das Zeitfenster gegebenenfalls anpassen“, ergänzt der Zoo-Biologe und Kurator Dr. Florian Sicks. ALSO: AB IN DEN ZOO, bitte.

1.)      ER ZÄHLT(E) ZU DEN SCHLIMMSTEN, also entsetzlich-gemeingefährlichsten AMI-LEHRLINGEN. Titel = „THE APPRENTICE – THE TRUMP STORY“ von ALI ABBASI (Co-B + R; USA/Kanada 2023/2024; Co-B: Gabriel Sherman; K: Kasper Tuxen; M: Martin Dirkov; 123 Minuten; deutscher Kino-Start: 17.10.2024). Anstatt die bekannten Inhalte dieses brandaktuellen amerikanischen Wut-Films auf- beziehungsweise nach-zu-plaudern, habe ich nach journalistischen Texten und interessanten wie mitunter lachhaften Informationen gesucht, um die dortigen Aussagen/Anklänge/Meinungen/Pointen – usw. – für sich berichten zu lassen. Für die ungeordnete Text-Reihenfolge bitte ich um pointierte Nachsicht. (Falls es DAS überhaupt gibt.)

Die Filmproduktion, für die ein Budget von 16 Millionen US-Dollar zur Verfügung stand, wurde im Mai 2018 mit dem Journalisten Gabriel Sherman als Drehbuchautor angekündigt. Im Oktober 2023 wurde bekanntgegeben, dass der iranisch-dänische Filmemacher ALI ABBASI als Regisseur und Co-Autor an der Produktion beteiligt ist. Abbasi ist besonders für das im Iran spielende Serienmörderdrama „HOLY SPIDER“ bekannt (s. Kino-KRITIK /2023/5 PÖNIs), das von Dänemark als Beitrag für die Oscarverleihung 2023 als bester Internationaler Film eingereicht wurde. (WIKIPEDIA)

Der neue Kinofilm „THE APPRENTICE – THE TRUMP STORY“ erzählt auf spektakuläre Weise die wahre Geschichte über Donald Trump und seinen Lehrmeister Roy Cohn. Die zwielichtige Anwalt führt den jungen Millionärssohn in die Machenschaften einer skrupellosen Politik und die grenzenlose Gier der New Yorker Immobilienbranche ein. Cohn wird zu Donald Trumps engstem Freund, Vertrautem und Berater – und zum wichtigsten Mentor des späteren US-Präsidenten. (DCM)

Mit diesem Film beschreibt Ali Abbasi nicht nur den unglaublichen Pakt zwischen einem teuflischen Lehrmeister und seinem Schützling – er seziert auch schonungslos die dunkle Seite der Weltmacht USA. (DCM)

Donald Trump wird brillant gespielt von dem Emmy-nominierten SEBASTIAN STAN („Pam & Tommy“). Emmy-Preisträger JEREMY STRONG („Succession“) ist als Roy Cohn zu sehen, und die Oscar-nominierte MARIA BAKALOVA („Borat“) als Trumps erste Ehefrau Ivana. (DCM)

Hauptdarsteller Sebastian Stan sah sich zur Vorbereitung auf die Rolle sämtliche Bild- und Tonaufnahmen von Trump aus den Siebziger- und Achtzigerjahren an. Dadurch habe er „das Verhalten und die Persönlichkeit“ Trumps nach und nach verstanden. Laut Stan zeige der Film „wie jeder, der in Amerika aufwächst“, von einer Gesellschaft, die Gier, Grausamkeit und Ehrgeiz belohne, korrumpiert werden könne. (WIKIPEDIA)

New York in den 1970er-Jahren. Noch steht der aufstrebende Millionärssohn Donald J. Trump am Anfang seiner Karriere. Doch er ist wild entschlossen, die Erwartungen seines übermächtigen Vaters noch zu übertreffen. Um dessen Zwangsjacke endlich abzustreifen, will er in der Immobilienbranche von Manhattan auf eigene Faust reich und anerkannt werden. Er weiß nur nicht wie – bis er dem Mann begegnet, der zu einer der prägendsten Figuren seines Aufstiegs wird: Roy Cohn, dem gewieften Rechtsberater und Fixer im Politgeschäft, dem Mann für alle Fälle. Sofort erkennt Cohn das gewaltige Potenzial des jungen Trump, seine attraktive Erscheinung, seine Wissbegier, seinen unbedingten Willen, koste es, was es wolle, nach oben zu kommen. Akribisch, Zug um Zug schult er seinen überaus gelehrigen Schützling darin, wie man Macht und grenzenlosen Reichtum durch Betrug, Erpressung und die Manipulation der öffentlichen Meinung anhäuft. Der Anfang ist gemacht. Ein Anfang von wahrhaft historischen Ausmaßen.

In vielem erinnert Trump an Dietrich Heßling aus Heinrich Manns „Der Untertan“, ein amoralisches Gefäß, darauf trainiert, sich in einer turbokapitalistischen Gesellschaft zu behaupten, wobei die Fassade mehr zählt als die Substanz. „The Apprentice“ zeigt nur den ersten Teil von Trumps Karriere, in der noch keine Gedanken an Fernsehpopularität oder Politik verschwendet werden, sondern Trump nur die Räume zu nutzen versteht, die ihm eingeräumt werden. Am Schluss, wenn der todkranke Roy Cohn erkennen muss, welche Kreatur er erschaffen hat, wird es sogar sentimental, obwohl der Schöpfer doch eigentlich mit seinem Werk hochzufrieden sein müsste. (FILM-DIENST)

Drehbuchautor Gabriel Sherman mit der Richtungszuweisung: „Die Welt, in der wir heute leben, wurde von der Beziehung zwischen diesen beiden Männern zu einem konkreten Zeitpunkt geprägt. Wir leben in einer Welt, in der Wahrheit relativ ist, Fakten lediglich ein Wettstreit zwischen verschiedenen Narrativen sind, in der die Realität das ist, was man dafür ausgibt, und nicht das, was sie tatsächlich ist, in der das Wichtigste im Leben das Gewinnen ist – das Einzige, was zählt, ist das Gewinnen“. (DCM)

„THE APPRENTICE – THE TRUMP STORY“ gehört 2024 in die Besten-Kinofilm-Liste, und „DER UNTERTAN“ von Wolfgang Staudte (DDR 1951) kann gar nicht oft genug hierzulande vorgezeigt werden. Ist sowas von „aktuell“. Geblieben. Außerdem auch nicht vergessen, gar übersehen, weil sehr empfehlenswert: „BORDER“ von Ali Abbasi (2019/s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs). (= Bewertung Trump-Movie: 5 PÖNIs).

2.)      STARK. ZU EMPFINDEN. SEHR BEWEGEND. SEHR ANGEHEND.  Titel = „IN LIEBE, EURE HILDE“ von ANDREAS DRESEN (B: Laila Stieler; D 2022; K: Judith Kaufman; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 17.10.2024). Für ANDREAS DRESEN ist dies der 28. realisierte Langfilm. Das Werk basiert auf der wahren Geschichte von Hilde Coppi (1909-1943), die mit ihrem Ehemann Hans (1916-1942) der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ angehörte. Beide zählten zu den mehr als 50 Mitgliedern, die zwischen 1942 und 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Den Stoff verarbeitete Laila Stieler zu einem Drehbuch. Für Dresen und sie ist der Film die achte gemeinsame Zusammenarbeit.

Berlin 1942. Hilde ist verliebt. In Hans. In ihrer Leidenschaft vergessen die beiden oft Krieg und Gefahr. Dann sind sie nur zwei junge Menschen am Beginn ihres Lebens. Hilde bewundert den Mut ihres Liebsten. Er bewegt sich in Widerstandskreisen. Sie selbst ist eher ängstlich, beteiligt sich aber immer beherzter an den Aktionen einer Gruppe, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Es ist der schönste Sommer ihres Lebens. Als er sich neigt, werden alle verhaftet. Und Hilde ist im achten Monat schwanger. Im Gefängnis bringt sie ihren Sohn zur Welt und entwickelt eine Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte.

Das Drama berührt durch die kompromisslose Nähe zur weiblichen Hauptfigur  – radikal und ohne Pathos spielt LIV LISA FRIES („Babylon Berlin“) Hilde Coppi als starke, stille Heldin. An ihrer Seite ist JOHANNES HEGEMANN in seinem Leinwanddebüt als Hans Coppi zu sehen.

Was überrascht – und gelingt -, ist die kinematographisch-eigenwillige Form, mit der hier „die Beteiligung“, die Einbindung der Zuschauenden, gelingt. Denn die bedrückende Stimmung entsteht auch bei der atmosphärischen Aneinanderreihung der ungewöhnlichen Filmerzählung, indem er sowohl vorwärts wie auch rückwärts handelt. Dabei jederzeit verständlich ist. Und bleibt. Inmitten einer wie selbstverständlich wirkenden intensiven Ruhe. Deren Abnahme den Zuschauenden jederzeit trifft. Der Filmablauf wirkt wie – verständlich – gegengesteuert UND:  im Kinosaal herrscht absolute Stille. Eine ergreifende Anteilnahme ist zu spüren. „Andreas Dresen ist ein Regisseur, der es versteht, seine ausgewählten Sujets mit präziser vielschichtiger Beobachtungsgabe zu beleuchten, ungewohnte Blickwinkel zu eröffnen und damit Filme in Szene zu setzen, die zu den spannendsten Arbeiten zählen, die man gegenwärtig im deutschen Kino finden kann“ („ray“-Filmmagazin). In der Wirkungstat (= 4 1/2 PÖNIs).

3.)      KRIEG. HELDEN. Kante. Titel = „HAGEN – IM TAL DER NIBELUNGEN“ von Cyrill Boss und Philipp Stennert (Co-B + R; D 2022/2023; Co-B: Doron  Wisotzky; nach dem Roman  „Hagen von Tronje“ von Wolfgang Hohlbein/1986, der die Nibelungensage mit Elementen aus anderen Sagenkreisen und seiner freien Interpretation des Stoffes verbindet; K: Philip Peschlow; M: Adam Lukas; Jacob Shea; 135 Minuten; deutscher Kino-Start: 17.10.2024). Hat jetzt gerade den Kinolauf, den ich nicht wahrgenommen habe, und wird eine Umsetzung als sechsteilige Serie auf RTL+ bekommen, die 2025 veröffentlicht werden soll.

4.)      TV-TIPP = Unser ARD-„TATORT“-EXOT ist am kommenden SONNTAG (20.10.) auf kriminalistischer Wanderschaft:  U L R I C H   T U K U R.  Diesmal spürt er einem Kriminalfall nach, der in der Nazi-Zeit / 1944 spielt. Titel: „MUROT UND DAS 1000-jährige REICH“.  Diesmal bekommen  wir es diesmal weniger mit „Murot“ und mehr mit einem Kommissar Rother zu tun. Was  wie  warum  und überhaupt: Für Reiz und Spannung wird gesorgt. Meine TV-KRITIK folgt nach der 20.15 Uhr-ARD-Ausstrahlung. Wie gehabt – auf allen bekannten Kanälen.

 

5.)

 

Wünsche angenehme wie spannende Herbst-Tage.

Liebe Grüße  :  PÖNI PÖnack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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