PÖNIS BLOG 294 (28.06.2024): SOMMERKINOKOST MIT VIERBEINER; „A QUIET PLACE: TAG 1“; „Daddio“; PUFF, THE MAGIC DRAGON

0.)     Bin durch Zufall auf eine tolle NRW-Meldung gestoßen: Stichwort  BOCHUM. (Platz 16 der größten Städte Deutschlands). Dort gibt es ein KINO, das es sonst SO nirgendwo gibt. Dieses Lichtspielhaus öffnet seine Pforten nicht nur für Zweibeiner, sondern auch für Vierpfoten. Also jenen Gästen, die sich sonst immer „nur“ im HEIMKINO vergnügen dürfen. Normalerweise kuscheln sie sich lieber auf dem Sofa oder im Körbchen ein. Die Rede ist vom besten Freund des Menschen: dem HUND. In Bochum gibt es mutmaßlich das einzige Kino, in das Halter ihre Hunde mitnehmen können. Also wirklich alle Hunde, nicht nur Blinden- und Begleithunde. Und zwar im Union Kino Bochum an der Kortumstraße – mitten im Bermuda3eck – sind Hunde „herzlich willkommen“. Unter der Bedingung, dass sie „nicht bellen, beißen und sauber sind“, dürfen die Pfoten, laut Webseite, mit rein. Das ist tatsächlich schon seit 2014 erlaubt, bestätigt das Kino auf Nachfrage: „Wir kennen kein weiteres Kino, was das erlaubt“. Ungefähr fünf bis sechs Mal pro Woche käme hier ein Halter mit einem vierbeinigen Freund vorbei. Und wie kommt DAS bei den anderen Besuchern an? „Zu 99 Prozent sehr gut“, reagiert das Union-Theater. „Die Besucher freuen sich schon immer, wenn unsere Hunde hinter der Kasse liegen, und wenn ein Hund mit reindarf, sehe ich nur lächelnde Gesichter“, so eine Sprecherin. Beschwerden habe es bisher nicht gegeben. „Wir hatten nur liebe, ruhige Hunde und Besucher, die Spaß daran hatten“, heißt es vom Kino: „Ganz selten kommt mal die Frage bezüglich Allergie, aber wir hatten noch nie Probleme oder Beschwerden“. Na dann – weiterhin auf ein tierisches, also viel gemeinsames Vergnügen!

1.)     NEW YORK. EIN STILLER ORT! Titel = „A QUIET PLACE: TAG EINS“ von Michael Sarnoski (B + R; USA 2023; Co-Produktion u.a.: John Krasinski; Michael Bay; K: Pat Scola; 99 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.06.2024). Im April 2018 begann der Kino-Grusel. Unter dem Titel: „A QUIET PLACE“. Thema: Gefährliche Raubtiere aus dem All  bevölkern die Erde. Ihr einziger Orientierungssinn bei der Jagd nach Menschen ist ihr messerscharfes Gehör. „Ruhe“ wird zur lebensbedrohlichen Situation. Eine apokalyptische Stille liegt über dem Land. Als neue Form von speziellem Horror. War damals im Kino ein rasantes Versprechen (s. Kino-KRITIK /4 „Carrie“-PÖNIs). Und musste 2019 auf Grund des großes Lichtspielerfolges fortgesetzt werden als: „A Quiet Place 2“ (von John Krasinski). In Deutschland verzeichnete der Film damals 198.022 Besucher.

Nun also ein Spin-off zu diesen beiden Leinwand-Hits. Wie alles begann. Der Horrorfilm kreist um eine Monster-Invasion von ekligen, blinden Aliens, die sich auf der Erde eingefunden haben, um „laute“ Menschen zu killen. Mit einem durchschnittlichen Geräuschpegel von mehr als 900 Dezibel, was der normalen Lautstärke eines Schreies entspricht, befindet sich New York auf Platz 6 der lautesten Städte weltweit. Mit seinem tosendlauten Verkehr, den schrillen Feuerwehrsirenen, wummernden Presselufthämmern und seinen  mehr als acht Millionen Einwohnern schläft der Big Apple nie. In dieses dauer-kreischende Großstadtmilieu taucht die gebürtige New Yorkerin Samira (LUPITA NYONG’O) auf, die sich, ganz simpel, ihre Lieblingspizza besorgen möchte, als die Welt zusammenbricht. Statt der intimen, auf dem Land angesiedelten Familiengeschichte bei den ersten beiden „A QUIET“-Movies katapultiert nun dieser rasante Horrorstreich seine Betrachter mitten ins Herz der Katastrophe nach New York City. Was für die Charaktere bedeutet: keine Erfahrungen, keine Referenzen, keine Regeln. Entweder du passt dich an oder du stirbst. Schnell, gnadenlos, verfuttert. Kaputt-gehend. Denn die Kreaturen sind zwar blind, vermögen aber sau-gut extrem zu hören. Und zu reagieren. Haben es blindwütig auf die Bevölkerung abgesehen.

SIE leitet „die Show“. SAMIRA. Deren hübsche KATZE immer mit-dabei ist. Allerdings nie ein Geräusch von sich gibt. Um so mehr WIR SIE mögen. Und mit-zittern, dass ihr nichts „passieren“ möge. Und ihrer Herrin auch nicht.  DIE ab sofort ganz schön gefordert wird. „Oscar“-Preisträgern LUPITA NYONG’O, für ihre darstellerische Leistung einer Sklavin im Film „12 Years a Slave“ wurde sie 2014 als „Beste Nebendarstellerin“ belobigt, führt hier das Ensemble spannend an. (2020 wurde sie im Übrigen vom Magazin „Forbes“ eine der 50 mächtigsten Frauen Afrikas genannt). Allerdings ist die Ruhe hier erste Alien-Pflicht. „Ich wollte, dass die Zuschauer die Welt durch ihre Augen erleben“, verkündete der Autoren-Regisseur Michael Sarnoski. Dabei war ihm außerdem – überzeugend – wichtig, nicht nur mit außergewöhnlichem Horror zu fesseln, sondern der Dystopie Elemente wie Hoffnung und Tiefgang entgegenzusetzen. ALSO:

„A QUIET PLACE: TAG EINS“ ist ein äußerst packender Horror-Knüller, der das diesjährige Sommerkino prächtig zu bewegen weiß. Genau. Fortsetzung folgt, ist zu hören.  (= 4 PÖNIs).

2.)     DANEBEN. Titel = „DADDIO – EINE NACHT IN NEW YORK“ von Christy Hall (B + Co.-Produktion + R; USA 2022/2023; K: Phedon Papamichael; M: Dickon Hinchliffe; 101 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.06.2024). SIE begegnen sich. ER ist Taxifahrer. SIE Kundin. Landet am New Yorker Flughafen JFK, steigt in seinen Wagen. Erst wird ziemlich plump palavert, dann hält der Wagen wegen eines Unfalls. In den Fahrer, Mitfahrerin nicht verwickelt sind, sondern der dafür sorgt, dass das Auto stehen bleiben muss. Eine ziemliche Weile. Wodurch man „ins nähere Gespräch“ kommt. PÖ a PÖ.  Über die Dinge des Lebens. Zwischen Mann und Frau. Und umgekehrt. Sozusagen – man lernt sich über die vielen Vokabeln kennen. Während man die Hormone erst an- und dann zünftig aufwärmt. Was unstimmig wird. Dass sich „Fremde“ so verbal-stark an die Wäsche klopfen. ER stellt „tiefe“ Fragen, SIE berichtet von ihrem verheirateten erwachsenen Liebhaber. Genannt „Vati“. Dessen sexualisierte Handy-Mails SIE offensichtlich anmachen. Und den Fahrer, Clark, in akustische probiotische Stimmung versetzen. Dessen sexualisierte Laune eher beziehungsweise mehr und mehr ebenso unglaubwürdig erscheint wie diese eigenartige, eigenwillige Art von Annäherung dieser beiden Fremden überhaupt. DAKOTA JOHNSON („Fifty Shades of Grey“) und SEAN PENN („Milk“) geben sich Mühe, ihre emotionalen Rollen-Innereien plausibel vorzutragen, aber ständig melden sich gedankliche „Störer“, die da meinen, dies hier sei reichlich banal und wenig inspirierend. Und mitunter ziemlich Frauen-fremdig (= 2 PÖNIs).

3.)     MUSIK: ES gibt Lieder, die haben einen in der Jugendzeit geprägt. Sind unvergessen geblieben. Wie  „PUFF, THE MAGIC DRAGON“.  Das ist ein von Leonard Lipton und Peter Yarrow geschriebener Folksong, der in der Version von  PETER, PAUL & MARY  aus dem Jahr 1963 bekannt wurde. Seine Popularität verschaffte dem Lied den Eingang in die amerikanische und britische Popkultur. Heute ist es die Nummer 1 auf meiner privaten Wochenliste:

Beste Erinnerungsgrüße:
PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

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