1.) Neulich – Rückfahrt mit der Bahn von Hannover nach Berlin. Der Bahnsteig ist mit wartenden Fahrgästen überlaufen. Als der Zug einfährt, ist dieser bereits mit Fahrgästen nach Berlin voll besetzt. „Wir“aber sollen/müssen auch noch mit-rein. Innen – unhaltbare Zustände. Gäste mit Kleinkindern. Kinderwagen. Rucksäcken. Koffern. Ein gigantisches Gedränge. Menschen sitzen auf dem Boden, andere – wie ich – stehen direkt vor der geruchsintensiven Toilette. Und in den überfüllten Zwischengängen. Die Stimmung befindet sich auf dem Siedepunkt. Offensichtlich wurden hier zwei Züge zu einem einfach zusammengelegt. Die zweieinhalbstündige Fahrt war eine einzige Sauerei. Eine Dauerzumutung. Doch die Fahrgäste verhielten sich „im Rahmen“, also weitgehend diszipliniert. Meine Pulle Selter sorgte dafür, dass der vom engen Stehen und Nicht-Bewegen-Können „absackende“ Kreislauf halbwegs „beschwichtigt“ werden konnte.
In Sachen Polit-Satire ist das ZDF klarer TV-Spitzenreiter. Mit der wöchentlichen heute-show, die seit dieser Woche endlich wieder an jedem Freitag-Abend im Programm auftaucht; mit der unregelmäßig versendeten halbstündigen Kabarett-„Junior“-Show Mann, Sieber!“ am Dienstag-Abend, mit Christoph Sieber & Tobias Mann, aber vor allem wegen der herausragenden Kabarettsendung „DIE ANSTALT“, die – seit dem 4. Februar 2014 als Nachfolgesendung des Klassikers „Neues aus der Anstalt“ (= letztmalig am 1. Oktober 2013 gesendet) – achtmal im Jahr am Dienstag-Abend live ausgestrahlt wird. Und dabei stets mit „festen Themen“ hantiert. Wie am letzten Dienstag, wo in der 41. Folge 25 Jahre Bahnreform sowie der immer teurer werdende Katastrophen-Bau „Stuttgart 21“ Thema waren.
Wie immer an der Rampe: Die beiden bewährten, gut vorbereiteten, gut-gelaunten Münchner Chef-Ideologen Max Uthoff und Claus von Wagner, im Hintergrund „dirigiert“ vom Redakteur DIETRICH KRAUß, diesmal mit den Gästen Matthias Egersdörfer, Benaissa Lamroubal und Uta Köbernick. Wie immer und doch diesmal besonders scharf-züngig: die grandios recherchierten Daten, Fakten, Namen der Beteiligten/Verantwortlichen/Zuständigen für einen Bau, durch den Umwelt = Natur (mit hunderte Jahre alter Bäume) gerodet wurde und der offensichtlich nur noch deshalb weitergeführt wird, weil die Ausstiegskosten noch höher sein würden als die vom Bundesrechnungshof „für realistisch“ gehaltenen Inzwischen-bis-zu-zehn Milliarden-EURO aufgelaufenen Steuergeld-Gesamtkosten. Dabei ließen das Anstalts-Team kein Detail aus, alles wurde auf den kritischen Prüfstand gebracht: Brandschutz, das Bauen im quellfähigen Anhydrit, die Zweifel am neuen Nutzen und der Leistungsfähigkeit des neuen, also „besseren“ Bahnhofs sowie die Neigung der Bahnsteiggleise. Diese Anstalts-Ausgabe war ein Glücksfall und Geniestreich unserer Demokratie. In Sachen vorzügliche, offensichtlich angstfrei recherchierte kritische Meinungsäußerung als spannende, unterhaltsame Information. Kopf und Bauch wurden vielschichtig aufgewühlt. Von wegen: Die „gierigen“ (Immobilien-)Mauscheleien in Baden-Württemberg. Eigentlich müssten jetzt Regierung, Abgeordnete = des Volkes Vertreter = und Staatsanwälte sowie rechtschaffende Parteien mit ihrem „besorgten“ Führungs-Personal loslegen, um kompetente wie transparente Ermittlungen aufzunehmen. Um diese gigantischen Steuergeld-Verschwendungen „im Ländle“ aufzumischen. Und anzuprangern. Aber dies sind nur die albernen Träume eines naiven, idealistisch angehauchten Journalisten, der (viel) zu viel Filme „darüber“ gesehen hat. Aber, apropos – wären diese vielen offensichtlichen Schand-Taten „von Interessenten“ nicht auch mal was für einen richtigen deutschen Spannungs-Kinofilm? Ja, ja, ich lache mit. Solch konsequente Traute hat hierzulande niemand. Lieber verstecken wir uns im deutschen Babylon von Annodunnemal. Deshalb: „DIE ANSTALT“ vom 29. Januar 2019″ – DAS TV-EREIGNIS – ist derzeit in der ZDF-Mediathek platziert und wird an diesem Sonntag, 3.2.2019, ab 21 Uhr bei 3sat wiederholt. Hoffentlich schaut auch die „Grimme“-Jury zu.
2.) Pöni-MUSIK: „Ich starre durch das Fenster auf die Welt dort draußen / Frage mich, ob Mutter Erde überleben wird / Hoffe, dass die Menschheit irgendwann aufhört, sie zu missbrauchen“: Die 70-jährige Hardrock-Ikone Ozzy Osbourne wollte eigentlich am 19. Februar 2019 in Berlin auftreten. Anlässlich seiner geplanten Europa-Tournee „No More Tours 2“. Doch die angegriffene Gesundheit machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Alle Auftritte wurden abgesagt. Ich bin nicht unbedingt ein dringlicher Fan des früheren Black-Sabbath-Sängers, der auch „Fürst der Finsternis“ genannt wird. Doch mit einem Song hat er sich bei mir unsterblich gemacht: DREAMER. Er wurde Anfang 2002 als zweite Single aus seinem achten Album „Down to Earth“ ausgekoppelt. Empfehle das Video (Regie: Rob Zombie) für diesen melancholischen 4:44-Klassiker mit Gänsehaut-Appeal.
Wünsche eine bahnfreie gesunde Woche. HERZlichst: PÖNI Pönack