PHANTOMSCHMERZ

PHANTOMSCHMERZ“ von Matthias Emcke (B+R; D 2008; 97 Minuten; Start D: 30.04.2009); ist der Debüt-Spielfilm des seit Mitte der 90er Jahre in den USA lebenden Produzenten. Als Autor und Regisseur. Er erzählt von Marc. Einem Enddreißiger und Hallodri, einem Frauenschwarm und Geschichtenerzähler, mit langen blonden Haaren und keinerlei Verantwortungsgefühl.

Marc lebt so in den Tag hinein, mit schäbigen Gelegenheitsjobs, One-Night-Stands, ist seiner geschiedenen Frau den Unterhalt schuldig und hat eine kleine Tochter, Sarah (Luna Schweiger), die ihn anhimmelt, aber nicht zu ändern vermag. Die ganz große Leidenschaft von Max aber gilt dem Radfahren. Bergtouren mit dem Rennrad, das isses. Das muss auch „die Neue“, Nika
(JANA PALLASKE), akzeptieren. In Alexander (STIPE ERCEG) und seiner Frau Anna (Julia Brendler) besitzt er treue Freunde und (auch finanzielle) Unterstützer. Doch dann ändert sich schlagartig alles: Marc wird bei einem nächtlichen Unfall schwerverletzt, sein linkes Bein muss bis zum Knie amputiert werden. Doch der Typ bleibt eigensinnig bis zum Geht-Nicht-Mehr. Mimt weiter den verantwortungslosen Lebenskünstler. Und will auch mit Prothese radmäßig weitermachen.

„Phantomschmerz“ handelt von der Selbstfindung eines Arschlochs bzw. eines dann behinderten Arschlochs. Den alle uneigennützig wie gerne unterstützen, obwohl er sie doch eins ums andere Mal „im Regen stehen lässt“. Warum das so ist, was-genau sie-alle an dem Typen finden, wird nie recht klar und deutlich, weil TIL SCHWEIGER die Hauptfigur spielt. Und Schweiger kann nun einmal „nur Schweiger light vorführen. Ist von jedweder kraftvollen Charakterdarstellung weit entfernt, im Gegenteil, mimt so schematisch-aufdringlich, dass die Anderen drum herum nur zu matten
Stichwortgebern degradiert werden. Und er letztlich mit einer Figur hausieren geht, die „so“ völlig uninteressant, langweilig und öde bleibt. Dass Marc zudem nicht nur sein offensichtliches Talent zum Schreiben nicht benutzt, sondern andauernd auch die Probleme aus der Kindheit mit sich herumträgt und die Fehler seines eigenen unsteten, alkoholkranken Vaters offensichtlich nachzuäffen beginnt, wirkt viel zu aufgesetzt, problembeladen. Kein Interesse an ihm bzw. an MARC. Obwohl DER doch auf einer realen Figur basiert, die da Stephen Sumner heißt.

Der Kanadier, mit dem der Regisseur seit 25 Jahren befreundet ist, hatte im Juni 2004 in Italien auf einem Motorroller einen Unfall und verlor sein linkes Bein. Was Til Schweiger „aus dem“ macht, ist gleichbleibend-,,lahm“; mit ständig verquält wirkendem
Gesichtsausdruck, unter einer doch ziemlich deppert wirkenden Langhaarperücke. Inmitten einer spannungslosen wie vorhersehbaren Blass-Story, die auf der großen Leinwand völlig deplatziert-uninteressant wirkt (= 2 PÖNIs).

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