PFAU – BIN ICH ECHT?

PÖNIs: (4/5)

ROBUST POINTIERT. Titel = „PFAU – BIN ICH ECHT?“ von Bernhard Wenger (B + R; Ö/D 2023; K: Albin Wildner; M: Lukas Lauermann; 102 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.02.2025). Die Idee ist „speziell“. Wie heute leben, überleben, krachen, gesellschaftlich Krach-machen, Öffentlichkeit herstellen und auf cleveren Verdienst, gute Einnahmen setzen. Wie das geht?: Ganz simpel. Eigentlich. Du heißt Matthias (ALBRECHT SCHUCH  = ein SIEGER-Schauspieler/s.: „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“/“Im Westen nichts Neues“/bislang Gewinner von vier „Deutschen Filmpreisen“). Du hast einen Job, ja gut; einen Beruf, bei dem du ständig, rund um die Uhr, „spielst“. Du bist mal DER, mal JENER, doch wer Du tatsächlich „bist“, weißt du selbst nicht mehr. Warum? Weil du immer/ständig als jemand anders fühlst, sprichst, dich bewegst. Und wenn dann  „das andere, also das richtige Mensch-Sein“ eigentlich an der (Normal-)Reihe dran-wäre, weißt du nicht mehr wie das geht. Funktioniert. In Bewegung und Sprache.

Zuhause, bei Freundin und Kind, benimmst du dich „fremd“. Erschreckend „falsch“. Weil du ja immer in anderen Figuren herum-machst. Und dabei bist du aber Ganz-Klasse. Als Inhaber der Agentur „My Companion“ vermagst du den perfekten Fremden in Dir nicht (mehr) abzuschütteln. Benötigen Sie einen „kultivierten Freund“, um ihre Bekannten zu beeindrucken? Gerne. Oder soll es ein „perfekter Sohn“ zum Herzeigen bei der 60er-Party SEIN? Oder wird vielleicht ein Sparringspartner gewünscht/erwartet für einen Ehekrach? Na klar doch: Matthias übernimmt DAS. Denn er braucht einfach nur sein Ich herauskehren. Abstellen. Als seine Partnerin Sophie (JULIA FRANZ RICHTER) ihn wegen allumfassender Gefühllosigkeit allein im stylischen Domizil zurücklässt, muss er in die Gänge kommen  – und löst auf dem Weg zur Selbsterkenntnis eine Kettenreaktion aus von zunehmend absurdem Ausmaß.

Also: So souverän im Beruf, so verloren privat. Bedeutet: Matthias vermag keine wirkliche Emotionen mehr zu empfinden, gar locker auszudrücken; muss sich auf die Suche nach sich selbst aufmachen. Was deppert-körperlich nicht gelingt. Von wegen: Heiliger Strohsack beim „late capitalism“ (= 4 PÖNIs).

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