ON SWIFT HORSES

PÖNIs: (3/5)

LIEBE MIT GESCHICHTEN. Titel = „ON SWIFT HORSES“ von Daniel Minahan (Co-Produktion + R; USA 2023; B: Bryce Kass; nach dem gleichnamigen Roman von Shannon Pufahl/2019; M: Mark Orton; 117 Minuten; deutscher HEIMKINO-Leonine-Start: 12.09.2025). Dies ist ein Lebens- und Liebesreigen, der sich mit atmosphärischer Ungewissheit entfaltet. Von einer queeren Dreiecksgeschichte erzählt, in der die Beteiligten enorme emotionale Zeit benötigen, um sich darüber im klaren zu sein, wer man ist, wer man sein mag und wie man gedenkt, dies zu erreichen. „Auf schnellen Pferden“ ist ein kraftvoll inszeniertes Drama über verborgene Begierden, stille Rebellion und leise Aufbrüche aus vorgezeichneten Lebenswegen. Vor dem Hintergrund des konservativen Amerika der 1950er-Jahre blicken wir auf die Geschichte zweier Brüder und einer Frau, die lernen müssen, dass das, was sie suchen, nicht im Außen liegt, sondern im Mut, sich selbst zu begegnen. Zu begreifen.

Muriel (DAISY EDGAR-JONES) lebt mit ihrem Ehemann Lee (WILL POULTER) ein offenbar geordnetes Dasein  – er gerade aus dem Korea-Krieg zurück, sie bemüht, den Alltag in der Vorstadt aufrechtzuerhalten. Doch als Lees jüngerer Bruder Julius (JACOB ELORDI) plötzlich verschwindet, gerät das fragile Gleichgewicht ins Wanken. Während Julius in den Spielhallen von Las Vegas abtaucht, dort auf den geheimnisvollen Liebhaber Henry trifft, beginnt die bisexuelle Muriel sich selbst neu zu hinterfragen. SIE sucht nach Freiheit, nach Nähe, nach einem Gefühl von Echtheit. Und findet „Erfolg“ bei heimlichen Pferdewetten. Was sie aber nicht ihrem Gatten „verrät“, sondern seinem Bruder. Sie glaubt, er wird ihre Leidenschaft teilen. Mit subtilen Bildern, die das Lügen strafen, über was vordergründig gesprochen wird, beobachtet der sanfte Film eine Gesellschaft, die keine Abweichung von der Norm duldet, und führt Varianten dessen vor, wie Liebe möglicherweise „besser“, also verständlicher sein könnte (= 3 PÖNIs ).

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