NICHTS ZU VERSCHENKEN

PÖNIs: (1/5)

„NICHTS ZU VERSCHENKEN“ von Fred Cavayé (Fr 2015; B: Laurent Turner, Nicolas Cuche; K: Laurent Dailland; M: Klaus Badelt; 91 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.04.2017); die Franzosen können’s auch mal FILM-mäßig. Sogar mit dem dortigen Superstar DANY BOON („Willkommen bei den Sch’tis“) wird ein neuer Film zum Torso. Boon mimt hier einen total geizigen Bürger-Typen: Völlig unangenehm – verklemmt – krank. Als Geiger ist sein Francois Gautier ein Cent-Fuchser, der seine Umgebung mit seiner Spar-Sucht verschreckt. Dabei hat er so um die 270.000 EURO auf dem Sparkonto. Doch er „will (noch) mehr“. Und gibt so gut wie nichts aus. Futtert längst abgelaufene Speisen, hält sich Zuhause im Dunkeln auf, streitet um die Nebenkosten für seine Wohnung, borgt sich im Bekanntenkreis und bei Kollegen alltäglich Notwendiges. Dass die Leute über ihn reden, herziehen, und er überall längst zum unbeliebtesten Typen avanciert ist, macht ihm nichts aus. Stört ihn nicht. Francois bleibt gerne ein Unsympath. Solange er nur weiterhin Geld sparen kann.

Irgendwann taucht seine 16 Jahre alte Tochter bei ihm auf und sorgt für ein bisschen Unruhe „in der Bude“. Kriegt aber auch nicht mit, was für ein lächerlicher Extrem-Geizhals der Papa ist. Zudem verliebt sich eine Kollegin in ihn, die Cellistin Valérie (LAURENCE ARNÉ), aber auch die, so wird jedenfalls hier behauptet, mag nicht erkennen, was für ein neurotischer Spinner Francois wirklich ist; um schließlich dann sogar daran zu glauben, dass er deshalb so sparsam ist, weil er doch so viel Privat-Geld für mexikanische Waisen spendet. Wie es plötzlich (durch Missverständnisse) heißt. Was natürlich Quatsch ist. Als dies aber publik wird, mutiert der Knauser sogar zum Gut-Menschen.

Konstruierter Blödsinn. Der sich hinzieht. Meistens langweilt. Dany Boon als Francois ist wenig komisch und weit mehr eine rein platte Nervensäge. Die einem auf den Keks geht. Von Spaß keine Spur. Regisseur Fred Cavayé, der hierzulande durch seine Spannungsfilme „Ohne Schuld“ (s. Heimkino-KRITIK) und „Point Blank – Aus kurzer Distanz“ (2010) über das Heimkino bekannt wurde, verspekuliert sich hier völlig; vermag sich nicht zwischen clownesker Slapstick und doppelbödiger Ironie zu entscheiden. Erzählt völlig unstimmig. Und unsinnig. Sein Film „Nichts zu verschenken“ verschenkt unterhaltungsmäßig fast alles (= 1 PÖNI).

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