PÖNIs: (4/5)
„MORD IN YELLOWSTONE CITY“ von Richard Grey (Co-Produzent + R; USA 2021; B: Erich Belgau; K: John Garrett; M: Mel Elias; Armando Ortega; Executive Producer u.a.: Richard Dreyfuß (auch D); Veronica Ferres; 127 Minuten; deutscher Heimkino-„Capelight Pictures“-Start: 14.10.2022);PACKEND. Ein WESTERN MIT THRILLER-GESCHMACK. Titel = „MORD IN YELLOWSTONE CITY“ von Richard Grey (Co-Produzent + R; USA 2021; B: Erich Belgau; K: John Garrett; M: Mel Elias; Armando Ortega; Executive Producer u.a.: Richard Dreyfuß; Veronica Ferres; 127 Minuten; deutscher Heimkino-„Capelight Pictures“-Start: 14.10.2022). Der Titel klingt banal, vermag nicht annähernd in Sachen coolem Reiz und umfangreicher Spannung etwas mitzuteilen. Dabei handelt es sich hier um einen sehr atmosphärischen und schließlich spektakulären Duell-Blei-Kanon.
Menschen. Waren einst voller Hoffnung auf großen Gold-Gewinn. Auch in Montana. Doch diese Epoche scheint vorüber zu sein. Bis einer von ihnen plötzlich zum großen Rufer wird: Es gibt GOLD. Ich habe GOLD entdeckt. Ich bin ab sofort reich. Hurra! Und lade alle ein. Also her mit dem Champagner. Im Saloon. Yellowstone City erwacht. Da ist es schon merkwürdig, dass plötzlich ein Fremder (ISAIAH MUSTAFA), der sich Cicero nennt, auftaucht. Sein Pferd abstellt, sich in den Saloon begibt und ziemlich stumm bleibt. Misstrauen und Rassismus machen die Runde: Was will „der Schwarze“ hier? Wer ist ER überhaupt? Als kurze Zeit später der erfolgreiche Schürfer umgebracht wird, ist es für Sheriff James Ambrose (GABRIEL BYRNE) sofort klar, dass der Neuling der Mörder sein muss. Während Reverend Thaddeus Murphy (THOMAS JANE) mit Gegenargumenten kein Gehör findet. Zusammen mit seiner Frau Alice (ANNA CAMP) kümmert er sich fortan um den Angeklagten. Und auch Saloon-Betreiber Edgar (RICHARD DREYFUSS) vermag in dem „Neuling“ keinen Verbrecher zu entdecken. Dessen Sprache gebildet wirkt, der sich mit Bibelversen, Shakespeare und Gottgedanken auskennt. Und keineswegs aggressiv „argumentiert“. Dagegen ist für den Sheriff und seinen Sohn Jim (NAT WOLFF) klar, beim bevorstehenden Prozess den eindeutig Schuldigen präsentieren zu können. Während in der Gemeinde die Volksseele kocht. Und ein weiterer Mord geschieht.
Ungewöhnlich, aber funktionierend. Mit den Mitteln eines Western entwickelt sich ein brisanter Thriller inmitten beeindruckender Western-Kulisse. Mit vielen Spuren. Und rätselhaften Charakteren. Und vielen Argumenten. Und einem ausführlichen Showdown. Bei dem die Kugeln dominieren. Plus einigen – überraschenden Beteiligten. „Mord in Yellowstone City“ verbreitet gut-getimte Unterhaltung. Um das ewige, althergebrachte menschliche Daueranliegen: Wer schießt zuerst, wer stirbt. Einige siegen, viele sterben. Die bekannten menschliche Auswüchse. Ich mit Waffe, du mit Loch im Körper (= 4 PÖNIs).