PÖNIs: (4,5/5)
ICH MAG IHN. Ich mochte IHN. Ich verehre ihn. ER WAR EIN BESESSENER! Mit der Reihenfolge: MUSIK. Und danach der riesige Lebens-Rest. Bestehend aus MUSIK. Liebe. Lieder. Als erstklassiger „leidender“ Chansonnier. Titel = „MONSIEUR AZNAVOUR“ von Mehdi Idir und Grand Corps Malade (Co-B + R; Fr/Belgien 2023/2024; K: Brecht Goyvaerts; bearbeitet von Laure Gardette; 133 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.05.2025).
„Monsieur Aznavour“ erzählt in fünf Kapiteln die Lebens-umgreifende, ausufernde Geschichte dieses großartigen, besonderen, kreativen Menschen. Mit viel „Ausnahme“ ausgestatteten Künstlers. Lebenswanderers. Liedermachers. Komponisten. Ausnahmekünstlers (Charles Aznavour /22. Mai 1925 – 1. Oktober 2018). Der mit sich und seinem Wesen oft im Zwiespalt stand. Von wegen – Du kleiner (1 Meter 61 großer / „also häßlicher“) Mann, wurde er rassistisch beleidigt. Du mit der reibenden Stimme. Wurde er gedemütigt. Was ihn mehr antrieb. Zu einem Lebemann und Avantgardisten aufsteigen ließ. Je mehr er „Prügel“ roch, um so mehr uferte sein emotionaler Schwung aus. Und: Dabei werden wir faszinierend-ununterbrochen mit diesen rasanten, melancholischen Aznavour-Liedern bedient. Verwöhnt. Über 1000 sind es schließlich, die er an und mit sich „fütterte“.
Im Film-hier singt er seine Lieder selbst. Sein brillanter Hauptakteur TAHAR RAHIM, der 2009 mit seiner Rolle im begeisternden französischen Filmwerk „Ein Prophet“ (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs) als „Bester Hauptdarsteller“ und als „vielversprechendster Schauspieler“ bereits „César“-Triumphe feierte, kriegt „seinen Aznavour“ überragend – als Genie-Streich – an die Rampe. Mit diesen immensen triumphalen atmosphärischen Schwingungen.
Paris in den 1930er Jahren. Als der kleine Charles für ein paar Münzen an einem Theaterstück mitwirkt, entdeckt er ein Talent für die Bühne und beschließt Sänger zu werden. Die Bedingungen dafür sind denkbar schlecht: Ohne Geld, als Sohn armenischer Einwanderer und mit einer ungewöhnlichen Stimme glaubt niemand an seinen Erfolg. Von unbändigem Ehrgeiz getrieben, scheut der aufmüpfige Charles weder Mühe noch Risiko, und als die Chanson-Ikone Edith Piaf auf ihn aufmerksam wird, scheint der Ruhm zum Greifen nahe. Doch ist er wirklich für seinen Traum bereit, die Menschen zurückzulassen, die er liebt? Geht DAS, ein prächtigst musikalischer Künstler UND ein bewegungsfreudiger Mensch zu sein?
Und nochmal: Wir hören, mögen, empfinden diese einzigartige Musikalität des CHARLES AZNAVOUR-Lieder-Stroms, in unzähligen Sprachen interpretiert, während TAHAR RAHIN den legendären Sänger in diesem beeindruckenden Biopic authentisch und außerordentlich berührend, mit all seinen Facetten, verkörpert.
Einfach anschauen. Wirkt enorm wie impulsiv. Ist ein gefühlvolles Lichtspiel-Ereignis (= 4 1/2 PÖNIs).