PÖNIs: (2/5)
„MOLLY’S GAME – ALLES AUF EINE KARTE“ von Aaron Sorkin (B + R; nach dem Roman „Mollys Spiel: Die wahre Geschichte der 26-jährigen Frau hinter dem exklusivsten, High-Stakes-Pokerspiel der Welt“/2014; USA 2016/2017; K: Charlotte Bruus Christensen; M: Daniel Pemberton; 140 Minuten; deutscher Kino-Start: 08.03.2018); AARON Benjamin SORKIN, geboren am 9. Juni 1961 in New York City, zählt zu den renommiertesten amerikanischen Drehbuchautoren („Eine Frage der Ehre“; „Steve Jobs“). Als Schöpfer und vorrangiger Autor der TV-Serie „The West Wing – Im Zentrum der Macht“ wurde er mehrfach ausgezeichnet; für sein grandios pointiertes Drehbuch zum Kinofilm „The Social Network“ bekam er 2011 die „Oscar“-Trophäe. Sein Debüt als Drehbuchautor und Regisseur ist interessant, aber auch viel zu lang geraten und vor allem: überwortet. Alles, was wir sehen, wird gleichzeitig auch aus dem Off erzählt. Erklärt. Gedeutet. Wie ziemlich öde.
Story: Die auf Tatsachen beruhende Geschichte einer charismatischen Frau, die mit den allgemeinen Niederungen des Lebens nichts anfangen will, sondern stattdessen viel Eigen-Energie verwendet, um sich hoch zu powern. Dabei bewegt sie sich auf einem definitiven Kerle-Terrain: dem Poker-Zirkus der Reichen und Mächtigen. Anfangs ist sie noch anderweitig tätig, im Sport: Molly Bloom aus Colorado (JESSICA CHASTAIN) zählt als Ski-Fahrerin zu den Olympia-Hoffnungen der USA. Nach einem Sturz ist es damit vorbei. Aber aufgeben, resignieren, ist nicht ihre Sache. Kurzerhand schmeißt sie auch ihr Jura-Studium, um sich „neue Perspektiven“ in Sachen Erfolg zu suchen. Über einen Aushilfsjob kriegt sie Einlass in die halb-legale Pokerszene Hollywoods, wo Millionäre und Abenteurer genüsslich viel Geld verzocken. Da sie reichlich schlau und geschickt ist, diszipliniert hantiert, gehört Molly bald selbst zu den hochkarätigen Risiko-Veranstaltern dieser ebenso exklusiven wie riskanten wie umsatzstarken Spielereien. Bei denen sich VIPs aus Sport, Business und Entertainment nervenkitzlig „austoben“. Molly entwickelt sich mehr und mehr zum cleveren wie einnehmenden System-Mittelpunkt. Doch ihre Glückssträhne bekommt erhebliche Kratzer, als sie sich mit der Russischen Mafia einlässt. Molly sieht sich schweren Anschuldigungen ausgesetzt. Ihr Anwalt Charlie Jaffey (IDRIS ELBA) ist nun ihr einziger Vertrauter und Verbündeter.
JESSICA CHASTAIN, die präsente Kämpferin. Die 40-jährige Rotblonde zählt seit Jahren zu den Spitzen-Heldinnen des Hollywood-Kinos, ist mit Rollen in Filmen wie „Zero Dark Thirty“ („Golden Globe Award“), „Interstellar“ und vor allem zuletzt in „Die Erfindung der Wahrheit“ (s. Kino-KRITIK) faszinierend durchgestartet. „Molly’s Game“ dagegen, mit Kevin Costner als ihrem dauer-grübelden wie unglaubwürdigen Psychotherapeuten-Dad Larry Nebenrollen-besetzt, wird dagegen nur eine Fußnote in ihrem Schaffen bleiben: Der Film glänzt zwar schmuck in Hochglanz, und Jessica-Molly weiß sich auch attraktiv zu positionieren, doch die Show von Aaron Sorkin besitzt mittig viel zu viele Anhalte-Stellen und fade Aufgeplustertheit, was zusehends ebenso nervt wie dieses ewige Dauer-Geplapper-Einmischen „von oben“.
„Molly’s Game – Alles auf eine Karte“ ist eine nur leidliche Unterhaltsamkeit (= 2 PÖNIs).