PÖNIs: (4,5/5)
ER ist stets = unbedingt zu beachten: ADAM ELLIOT. Titel = „MEMOIREN EINER SCHNECKE“ von ADAM ELLIOT (B + Produktion + Produktionsdesign + R; Australien 2020-2024; Animation; Tragikomödie; K: Gerald Thompson, Schnitt & Montage: Bill Murphy; Künstlerische Leitung: Bob Shea; Bühnenbild: Lucy Davidson; Leitung der Puppenherstellung: Mikayla Hotton; Spezialeffekte: RUI LI; 95 Minuten; deutscher KINO-Start: 24.07.2025). Die enthusiastische Schneckensammlerin und Liebesromanleserin Grace Pudel erzählt rückblickend die Geschichte eines Lebens, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat. Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Grace und ihr Zwillingsbruder Gilbert bei ihrem querschnittsgelähmten, alkoholkranken Vater auf. Als auch dieser überraschend verstirbt, werden die Geschwister voneinander getrennt und in verschiedene Pflegefamilien gesteckt. Während Gilbert am anderen Ende von Australien den Grausamkeiten einer fanatisch-religiösen Familie ausgesetzt ist, zieht sich Grace immer mehr in ihr Inneres zurück – genau wie ihre geliebten Schnecken. Erst durch die Freundschaft mit Pinky, einer exzentrischen älteren Dame voller Lebensfreude, schöpft sie wieder Hoffnung und erkennt, wie schön das Leben trotz all seiner Härte sein kann.Ich verehre ihn. ADAM ELLIOT. Seit ich mit seinem ersten („Oscar“-nominierten) Spielfilm Bekanntschaft machte: „MARY & MAX – ODER SCHRUMPFEN SCHAFE, WENN ES REGNET?“ (s. Kino-KRITIK /2010 /5 PÖNIs). Seine Werke wurden von Millionen Menschen auf der ganzen Welt gesehen. Nahmen an über tausend Filmfestivals teil und gewannen über 100 Auszeichnungen, darunter den „Oscar“ für den animierten Kurzfilm „Harvie Krumpet“ im Jahr 2004. ADAM ELLIOT ist stimmberechtigtes Mitglied der „Oscar“-Akademie. Die alljährlich über die Auszeichnungen bestimmt.
ADAM ELLIOT vermittelt uns seine thematische wie seelische Unterhaltungsrichtung: „MEMOIREN EINER SCHNECKE“ ist mein siebenter Knetanimationsfilm. Die Protagonisten in all meinen Filmen sind Außenseiter, und meine Themen und Erzählungen beschäftigen sich mit Differenzen. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen, in denen Humor und Tragik mitschwingt; Reflexionen unseres eigenen Alltags, die die Momente der Freude ebenso feiern wie die Düsternis, die mit den Hürden des Lebens einhergeht. Seit über dreißig Jahren ist mein Ziel ganz einfach: mein Publikum zum Lachen zu bringen … und zum Weinen.
Ich bestätige gerne – dem begnadeten australischen Animationsfilmemacher ist erneut ein bittersüßes, in aufwendiger Stop-Motion-Technik hergestelltes überzeugendes Werk gelungen. Voller mal liebenswerter, mal skurriler Charaktere. Elliots Knetanimationsfilm für Erwachsene weiß spannend wie hintergründig wie humorig wie doppelbödig von den menschlichen Höhen wie von den Tiefen des Lebens zu erzählen.
„MEMOIREN EINR SCHNECKE“ war bei den diesjährigen Academy Awards für den „Oscar“ als „bester Animationsfilm“ nominiert. Zu Recht (= 4 1/2 PÖNIs).