
PÖNIs: (3/5)
EMANZIPATORISCH AUFSÄSSIGE. Titel = „KÖLN 75“ von Ido Fluk (B + R; D; 2023; K: Jens Harant; M: Stefan Rusconi; Hubert Walkowski; 110 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.3.2025). Wenn du „jugendlich“ bist, traust du dich was. Zum Beispiel anecken. Gegen Eltern zum Beispiel. Und dominante Kerle. Vera Brandes (MALA EMDE) ist so eine Aufrührerin. Sie liebt Musik; hat vor, als Konzertveranstalterin voranzukommen; Spaß zu konservieren. Und irgendwann ist es soweit. Mehr zufällig-aufdringlich trifft sie den virtuosen Jazz-Musiker Keith Jarrett (JOHN MAGARO) und will mit ihm in der Kölner Oper mit einem Konzert auftrumpfen. Natürlich folgt Stress-pur. Und ihr Zahnarzt-Daddy (erstmals fehlbesetzt: ULRICH TUKUR im Nebenpart) kriegt sich vor lauter Schimpfen gar nicht mehr ein.
Drei Leben. In so frühem Stadium. Erst Dauerunruhe, um zu erfahren, wie man was „richtig macht“. Dann die Phantasie. Die bewegt, die angeregt werden muss. Dann ist es soweit. Business.
Am 24. Januar 1975 spielt Keith Jarrett, allein am Klavier, im Kölner Opernhaus ein Jazzkonzert. Es wird in die Annalen der modernen Musik eingehen: Die Plattenveröffentlichung „The Köln Concert“ avanciert mit über 4 Millionen verkauften Exemplaren zu einem Hit. Der Autoren-Regisseur Ido Fluk ließ sich für seinen Film von den damaligen Ereignissen inspirieren und beschreibt die „merkwürdige“ Geschichte. Die sich quasi dreiteilig zusammensetzt, zusammenfügt. Erleben, Pannen, Freude. Und: vermag „damit“ ganz gut zu unterhalten (= 3 PÖNIs).