„KLITSCHKO“ von Sebastian Dehnhardt (D 2010; 110 Minuten; Start D: 16.06.2011); der mit seinen historischen TV-Dokumentationen bekannt gewordene 42-jährige Regisseur („Stalingrad“; „Das Wunder von Bern: Die wahre Geschichte“; „Das Wunder von Leipzig – Wir sind das Volk“) stellt hier seinen ersten Kino-Dokumentarfilm vor: Die Story über zwei Brüder, die sich über das Boxen definieren und zum Innbegriff des populären Faustkampfs wurden. Allerdings – nicht von außen, etwa neutral, mit zu hinterfragenden Akzenten, sondern von innen. Was eine „ständige Kooperation“ über diese bzw. mit diesen beiden Hünen bedeutete. Also Kritik oder Nichtwohlwollen von vornherein ausschloss. So entstand das etwas seltsame Bild von zwei absoluten, definitiven Gut-Menschen. Aufgewachsen in der Sowjetunion, angekommen schließlich in der in der Ukraine. Um die Welt „zu erobern“. Im Ring. Also: Es waren einmal…zwei Brüder. Vitali, geboren am 19. Juli 1971 + Wladimir, geboren am 25. März 1976. Papa war Offizier der Sowjetarmee, zog viel mit der Familie im Land herum. Weil sie in der Schule „als Fremde“ des Öfteren gehänselt wurden, brachte ihnen ihr Vater bei, sich stets zu behaupten. Als „Sieger“. Die beiden Brüder sind Seelenverwandte. Von Anfang an enge Freunde. Bis zum heutigen Tag. Unter der strengen Hand der Eltern wachsen sie zu pflichtbewussten, loyalen und sehr intelligenten Menschen heran. Die über das (lange Zeit verpönte, verbotene) „westliche“ Karate (mit Bruce Lee-Filmen) Interesse am Boxen finden. Um dort dann ihre Erfüllung zu sehen. Ihren Weg. Zu Ruhm, als „doppelte“ Schwergewichtsweltmeister im Boxen, und Ehre (einschl. Bundesverdienstkreuz). Und hohen Gagen. Der Film „verfolgt“ diesen Weg als bildliches Sammelsurium aus Disziplin, Härte und Siegeswillen. Begleitet von klimpernden Piano-Klängen. Mit privaten wie „beruflichen“ Aufnahmen. Wenn sie im Ring immer und immer wieder einen nach dem anderen Gegner demolieren. Wenn sie dem durch den Einsatz in Tschernobyl krebskranken Vater die Behandlung in Deutschland ermöglichen. Wenn sie ihre große Liebe zur Mutter präsentieren. „Diese Kombination von Kraft und Kultur, vom Vernichtungswillen und Intelligenz…“, erklärt einer der zahlreichen Lebenswegbegleiter (leider werden DIE namentlich nicht untertitelt genannt, sind also für „Fremde“ nicht identifizierbar), sei das Geheimnis der Klitschkos. Die viel austeilen, aber auch einiges einstecken. Müssen. Doch immer wieder aufstehen. Aufzustehen wissen. Um dann sogar Zuhause in der „korrupten“ Politik mitzumischen. Eine Art Werbefilm. Für das (lebensgefährliche) Boxen und für zwei Erfolgsboxer. Die aktuell keine „richtigen“ Gegner mehr haben. Bekommen. Vielleicht also DOCH einmal gegeneinander antreten werden. Der Bruder-Medien-Kampf. Für Kohle bis zum Geht-Nicht-Mehr. Denn die profitable Gold-Zeit läuft denen so langsam davon. Obwohl es die Mama strikt verboten hat. Aber spekulieren darf man ja mal. Jedem das Kitsch-Seine (= 2 PÖNIs). |
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