JOKER: FOLIE À DEUX

PÖNIs: (4/5)

HEY JOKER. WAS MACHT ARTHUR FLECK? Titel = „JOKER: FOLIE À DEUX“ von TODD PHILLIPS (Co-B, Co-Produktion + R; USA 2022/2023; Co-B: Scott Silver; K: Lawrence Sher; M: Hildur Guonadóttir; 138 Minuten; deutscher Kino-Start: 03.10.2024). Eigentlich galt, also gilt FILM-Eins als gesetzt. Am 10. Oktober 2019. In Sachen Ouvertüre, mörderischer Haupt- Gewinn-Teil sowie taffer Abschluss (s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs). Mit einem sensationellen Künstler, der damals alles sprengte, was es bislang „gab“: JOAQUIN PHOENIX. Der als Joaquin Rafael Bottom am 28. Oktober 1974 in San Juan/Puerto Rico geboren wurde und sich schon mit überragenden Auftritten in Filmaktionen wie „Walk the Line“ („Oscar“ als Johnny Cash/s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs) und „Her“ („Golden Globe“/s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs) einen vorzüglichen Namen als Spezialist für extrem schwierige Charaktere machte. Was es nun fortzusetzen gilt. Damit die bittere aktuelle Comic-Suppe nicht geschmacklich-„geregelt“ in Sachen Weiterführung in die faszinierenden Unterhaltungsspuren kommt, pusten sich jetzt die Genreelemente mit exotischen Spaßfäden zusammen. Um sich als Comic-Clown-Komödie, als wütendes Drama beziehungsweise als aufwühlendes Gerichtsdrama sowie – vor allem, welch eine mackige Idee, um auch als MUSICAL zu triumphieren. DAS per KINO-Leinwandübertragung zu erleben, ist weitaus wunderbar-irre-schwungvoller als DAS „nur“ erzählerisch vorgekaut zu bekommen.

Deshalb nur soviel: ARTHUR FLECK, mit einem üblen Zweit-Ich vermint, …. nein, behaupten wir etwas anderes  – ER wartet. In der Gefängnispsychiatrie von Arkham. Auf seinen Prozess. Schließlich hat er fünf Menschen gekillt. Einen davon sogar vor laufenden TV-Kameras. Während seine – engagierte – Anwältin Maryanne Stewart (CATHERINE KEENER) bemüht ist, den Geschworenen zu beweisen, dass er „Unschuldig“, weil schizophren ist und deshalb eben nicht als Arthur, sondern als bekloppter Joker die schrecklichen Taten begangen hat.

Ansonsten aber ist zu erkennen, dass der Gefangene durch die Medikamente phlegmatischer vor sich hin dämmert. Und dann passiert ja doch noch etwas „auffälliges“: Weil Arthur-Joker so stupide herumeiert, also von Auffälligkeit überhaupt keine Rede mehr sein kann, bringt ihn der robuste Gefängniswärter Jackie Sullivan (BRENDAN GLEESON) des Öfteren zu einer Musiktherapiestunde in der Arkham-Anstalt; wo es „passiert“, das heißt, weil sich plötzlich die Blicke von Arthur Fleck und Patientin Harley Quinzel (LADY GAGA) aber so was von treffen ….. vor allem Arthur sieht ab sofort klar. Ist sicher, endlich eine, also s e i n e  Seelenverwandte gefunden  zu haben. Was einen geradezu explosiven Rhythmus auslöst. Die Musikalität vereinnahmt ab sofort den Film-mit. Ein starker Bewegungshammer keilt nun „flott“ herum.

Nochmal deutlich: Während der doppelte Typ auf den Prozess für seine Verbrechen als Joker wartet, findet der Gefangene nicht nur zu seiner einzigartigen Liebe, sondern auch zur Musik, die offensichtlich schon immer in seinem Inneren schlummerte. Und sich nun „auszutoben“ beginnt. Was ein aktuelles amerikanisches Thema immer mehr füllt: „Das Thema des ersten ‚Joker‘-Films war die Frage, wie in er heutigen Zeit überhaupt noch gelacht werden kann. Zum einen ist das Lachen omnipräsent, da die Clowns die Macht übernommen haben – das Phänomen Trump – und die Welt oft nur noch lächerlich ist. Gleichzeitig ist sie so grimmig, dass niemandem mehr mach Lachen zumute ist“ („Film Dienst“). Arthur träumt wieder, wie im ersten Filmdate, vom umfangreichen Bühnenerfolg, von wo er einst posaunte: „Wenn ich früher erzählt habe, ich wollte Komiker werden, haben alle immer gelacht; wenn ich jetzt auf der Bühne stehe, lacht keiner mehr“. 

Doch. Ich schon. Schließlich: Geteilter Wahn ist doppelter Wahn: PHOENIX & GAGA sorgen genügend für eine – un-gerechte, zynische, kunterbunte – Atmo-Stimmung (= 4 PÖNIs).

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