HORIZON – Eine amerikanische Saga: Chapter One

PÖNIs: (3/5)

AMERICAN PEOPLE. Damals. Titel = „HORIZON – Eine amerikanische Saga: Chapter One“ von und mit KEVIN COSTNER (USA 2022; Co-B  + Produktion: Kevin Costner; Co-B: Jon Baird; K: James Michael Muro; M: John Debney; 181 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.08.2024). Über das Schaffen von und mit KEVIN COSTNER, geboren am 18. Januar 1955 in Lynwood, Kalifornien, ist das Meiste bekannt. Der zweifache „Oscar“-Preisträger (1991 / „Der mit dem Wolf tanzt“) zählt zu den interessantesten, spannendsten und „riskantesten“ Filmkünstlern Amerikas. Über ausgiebige Details informieren gut gefüllte Archive. Über sein neuestes Produkt meldet Wikipedia trocken: „Das Filmepos spielt in der Zeit vor und nach dem Sezessionskrieg und zeichnet die Expansion bzw. Entwicklung des Wilden Westens über einen  Zeitraum von 15 Jahren nach“. Sowie: „Im Sommer 2024 haben die ersten zwei von vier geplanten Teilen bzw. Folgen ihren Kinostart“. Inzwischen ist bekannt, dass Teil 2 von „Horizon“ beim Filmfestival von Venedig am 7.September 2024 uraufgeführt wird. Der deutsche Kinostart  von Teil 2 ist für den 7. November 2024 geplant.

In der ersten Filmstunde von „Horizon 1“ erleben wir das „unruhige Amerika“. Gerade ist ein angereister weißer Siedler gemeinsam mit seinem Sohn dabei, Wege der Landbesiedlung abzumessen. Abzuklopfen. Was den hier seit Generationen lebenden Apachen überhaupt nicht gefällt. Während das Militär anbietet, die sich hier breitmachenden Neuankömmlingen in ihrem Camp gesichert unterzubringen. Wenn sie es denn wollen. Es ist zu deuten, dass das „heimische“ Militär wenig wirkliche Lust verspürt, ihren neuen Landsleuten-hier wirklich zu helfen. Vater und Sohn leben da schon nicht mehr. Doch auch unter den Siedlern ist die Stimmung gereizt. Herrscht blutiges Chaos. Die „Abwehr“ der indianischen Landbewohner wird brutaler. Untereinander werden „unter den Weißen Häuptern“ heftige, mitunter psychologisch fiese Machtspiele ausgetragen. Ich bin der Anführer, spuckt es herum.

Zeitstufe: New Mexiko, 1861: Vorboten des Amerikanischen Bürgerkriegs erschüttern den Süden Nordamerikas immer mehr. Während der aufgetauchte Cowboy Hayes Ellison (KEVIN COSTNER) mit der jungen Prostituierten Marigold (ABBEY LEE) und ihrem zweijährigen Baby die Flucht antreten. Nachdem SIE sich gegen schlimme Anfeindungen von Banditen aggressiv = mörderisch gewehrt hat. Und nun zum Jagen für die Herrschaften „frei“ ist. Hayes bezieht Hilfsstellung.

In der ersten Filmstunde herrscht ein umfangreiches Personal-durcheinander. Mehr Ensemble denn Tiefe. Eine Art Figur-liches Panoptikum. Gesichter. Viele schnelle Bewegungen von zumeist anonym bleibenden „empörten“ Menschen. Kevin Kostner, der ja auch – in Co-Arbeit –  das Drehbuch verfasste, lässt viel bzw. vieles erklären. Irgendwie vermischen sich Dialog-Langeweile und Nähe-Suche. Und hat man sich gerade mit DEM oder DER – Figur – „angefreundet“, wird zünftig gemeuchelt. Dabei eifrige Positionäre, unter anderem: SAM WORTHINGTON, DANNY HUSTON und LUKE WILSON sowie starke Frauen wie SIENNA MILLER, JENA MALONE und ABBEY LEE. KEVIN COSTNER setzt seinen filmischen Monsun-hier mit vielen episodenhaften Gut- und – MEHR – Böse-Facetten zusammen. Dabei wirken die immer beeindruckender aufblühenden Natur- und die prachtvollen Landschaftsbilder.

Um dann, in der 180.-Kino-Minute, schnell und hektisch, Bilder-wackelnd, in den Abschied zu starten. Ohne den Irgendwie-Abschied zeitgemäß und packend zu lagern. Ohne „Kontakt“ mit dem aufgewühlten oder genervten – oder beides – vom Kinopublikum aufzunehmen.  Andauernd hören wir ungesagt, aber emotional trommelnd, wir kommen wieder. Und breiten dann unsere Eigentlich-Serie weiter aus.

Ist doch so, Kevin. Oder? (= 3 PÖNIs).

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