PÖNIs: (4/5)
„HANGOVER“ von Todd Phillips (USA 2008; B: Jon Lucas; K: Lawrence Sher; M: Christophe Beck; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 23.07.2009); der 2006 in der Kategorie „Drehbuch nach einer Vorlage“ für seine Mitwirkung an „BORAT“ eine „Oscar“-Nominierung bekam. Und von dem Hollywood-Spielfilm-Späße wie „Old School – Wir lassen absolut nichts anbrennen“ (2003), „Starsky & Hutch“ (2004) und „Der Date Profi“ (2006) stammen.
Hier nun aber der vorläufige Ober-Jux: Humor ohne Pardon: Zwei Tage vor seiner Hochzeit fährt Doug (JUSTIN BARTHA) mit seinen Freunden Phil und Stu (BRADLEY COOPER und ED HELMS) und mit seinem zukünftigen Schwager Alan (ZACH GALIFIANAKIS) nach Las Vegas, um so richtig einen draufzumachen. Motto: Junggesellen-Abschied, mit viel Party. Mit GANZ viel Party. Sie kommen an, sind bestens im „Caesars Palace“ gelaunt, beginnen den Abend mit einem Toast und erheben das Glas auf Dougs künftiges neues Leben und „eine Nacht, die wir vier niemals vergessen werden“. Und so kommt es auch. Schnitt. Am nächsten Morgen: Ein Haufen leerer Flaschen; in der Ecke ein glückliches, kerngesundes und total unbekanntes Baby; ein Huhn läuft auch fröhlich herum; im Bad lümmelt sich ein lebendiger Tiger; auf dem sprudelnden Whirlpool schwimmen Party-Puppen; ein verbrannter Stuhl schwelt noch; ein Sofa baumelt von der Decke. Ach ja: Und der Bräutigam in spe ist spurlos verschwunden. Der nette, komplett verklemmte Zahnarzt Stu hat irgendwie einen Zahn verloren, gleich vorn, wo jetzt eine blutige Lücke prangt, dafür aber ist er möglicherweise seit einigen Stunden mit einer herzigen Stripperin verheiratet. (Was die besitzergreifende Zicken-Freundin zuhause bestimmt nicht gerade fröhlicher stimmt.) Es folgen: Quittungen, Belege von Bank-Automaten, Parkscheine, Plastikarmbänder, wie man sie im Krankenhaus bekommt. Zwei total genervte einheimische Polizisten erweisen sich nicht unbedingt als Repräsentanten und Aushängeschilder von Las Vegas, während ein perverser schwuler Mafioso-Chinese ausrastet und für das erlittene Unrecht (?) Rache schwört. Ihre Rest-Kohle schwindet, und dann taucht auch noch der Voll-Rüpel Mike Tyson höchstpersönlich auf.
Brachial-Slapstick, Wortwitz, originelle Typen, Spitzen-Timing ergeben: Ein komisch-beklopptes, deftig-albern-haarsträubendes Kindskopf-Kumpel-Movie. Bei dem unbedingt dann auch auf den ABSPANN zu achten ist und für das „begleitende Getränke“ SEHR zu empfehlen sind (= 4 PÖNIs).