HACKED – KEIN LEBEN IST SICHER

Zwischen 1994 („Golden Eye“) und 2002 („Stirb an einem anderen Tag“) mimte der irische Schauspieler PIERCE BROSNAN, Jahrgang 1953, in vier Abenteuern den fünften britischen Geheimagenten 007 – James Bond. Danach wurde es um ihn und seinen Filmen „ruhiger“. Zuletzt kamen diese nicht einmal mehr in unsere Kinos, sondern wurden gleich fürs Heim-Kino ausersehen (wie „The November Man“/s. Heimkino-KRITIK; „Urge – Rausch ohne Limit“; „No Escape“/s. Heimkino-KRITIK oder „Survivor“/s. Heimkino-KRITIK). Auch sein neuester Spielfilm – Originaltitel: „I.T.“ – ist hierzulande sogleich für das heimische Lichtspiel auserkoren, dabei besitzt er durchaus Leinwand-Qualität:

HACKED – KEIN LEBEN IST SICHER“ von John Moore (USA/Fr/Irland/Dänemark 2015; B: Dan Kay; William Wisher; K: Ekkehart Pollack; M:; Timothy Williams; 96 Minuten; Heimkino-Veröffentlichung: 19.01.2017).

Normalerweise sind die Erz-, sprich Klischee-Kapitalisten im Kino zumeist fiese, gierige, unanständige wie unmoralische Schurken-Typen. Mike Regan (Pierce Brosnan) ist da ganz anders. Obwohl Luftfahrt-Tycoon mit bildschöner Ehefrau und ebenfalls schöner wie intelligenter 17jähriger Tochter, ist Mike in seinem Unternehmen wie überhaupt immer bodenständig-normal geblieben. Leistet sich zwar den Luxus eines architektonisch beeindruckenden, technisch voll „eingerüsteten“ Luxus-Hauses, ist aber vor allem am Wohlergehen seiner Familie interessiert. Hat aber jetzt gerade auch mit einer möglichen Schieflage seines Unternehmens „Regan Aviation“ zu tun, das er an die Börse bringen will.

Doch „Jemand“ mischt sich dabei unangenehm ein. Weil Mike Reagan mehr mit Zahlen als mit „Technik“ zu hantieren versteht, lässt er sich von seinem jungen, fähigen Angestellten Ed Porter (JAMES FRECHEVILLE) helfen. Sowohl innerhalb der Firma wie auch in seinem Haus, wo es „technische Schwachstellen“ zu reparieren gilt. Doch damit hat sich Mike Regan buchstäblich den manipulierenden Satan in seine Nähe geholt. Denn Psycho Ed will „mehr“: Drängt sich rüde in das Privatleben der Familie, manipuliert erst die neugierige Handy-aktive Tochter, um dann mit ein paar Mausklicks die Existenz des Selfmade-Millionärs Mike und seiner Familie zu bedrohen. Stichwort: Totale Überwachung ist angezeigt. „Bringe es in Ordnung“, meutert die genervte Ehefrau Rose (ANNA FRIEL).

Doch alleine kann der mehr emotional gesteuerte Mike dies nicht bewerkstelligen. Ein „Aufräumer“ (MICHAEL NYQVIST) wird engagiert: „Wir müssen unseren Feind taub, stumm und blind machen“, lautet dessen Arbeits-Motto. Das Duell kann starten: Der moderne kranke Cowboy-Technik-Freak gegen den wütenden, sympathischen Traditionalisten, erst mit Helfer, dann allein auf sich gestellt.

„Krieg“ nicht mehr über Kugeln, sondern über modernste Technologie. Aktuell gerade ein weltweites politisches, gesellschaftliches Hacker-Thema. „HACKED“ ist ein spannender Thriller mit der gnadenlosen Erkenntnis: Es wird uns immer besser gehen, dabei aber werden wir zusehends verelenden. Wir leben im Mehr- oder Weniger-Luxus, machen uns aber total abhängig von „Technik“, die mehr und mehr dominiert und die uns mehr und mehr beherrscht. Und die wir zwar erfunden und errichtet haben, die wir aber längst nicht mehr beherrschen. Experten müssen also ‚ran, und die sind halt nicht immer koscher. Um es vereinfacht auszudrücken. Denn wenn DIE erst einmal ihre „Macht des Wissens und der Fertigkeiten“ einsetzen, ausnutzen, kann es „schwierig“ werden. Mike Regan bekommt es schließlich herbe zu spüren.

Als durchgeknallter Computer-Nerd spielt sich neben dem souveränen Pierce Brosnan der unbekannte australische Schauspieler JAMES FRECHEVOILLE, 25, in den zweiten Vordergrund und macht seine böse Sache exzellent psychopathisch.

„HACKED – KEIN LEBEN IST SICHER“ vom irischen „Stirb langsam 5“-Regisseur John Moore („Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“/2013) ist solides Spannungskino zum besseren Abschalten (= 3 PÖNIs).

Anbieter: „Koch Media“

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