PÖNIs: (4/5)
„GESETZ DER RACHE“ von F. Gary Gray (USA 2008; B: Kurt Wimmer; K: Jonathan Sela; M: Brian Tyler; 109 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.11.2009); einem afroamerikanischen Musikvideo-Regisseur, der seit Mitte der 90er Jahre auch als Spielfilm-Regisseur arbeitet. Und Genre-Stücke wie „Friday“ (1995); „Verhandlungssache“ (1998) sowie „The Italian Job – Jagd auf Millionen“ (2003) und „Be Cool“ (2005) schuf. Hier nun hat er einen außerordentlich reißerischen Spannungsthriller realisiert, gemeinsam mit dem schottischen Star GERARD BUTLER (neulich „Die nackte Wahrheit“) als erstem Hauptakteur und Mit-Produzenten.
Thema: Recht-Haben und Recht-Bekommen sind zweierlei Dinge, ebenso wie Gesetze und Gerechtigkeit völlig unterschiedlich ausgelegt werden können. Von Moral und Unmoral ganz zu schweigen. Clyde Shelton ist ein Prima-Familiendaddy. Dessen Leben schlagartig aus den Fugen gerät, als seine Frau und seine Tochter bei einem Einbruch brutal ermordet werden. Als die Mörder gefasst werden, lässt sich der ehrgeizige schwarze Staatsanwalt Nick Rice („Oscar“-Preisträger JAMIE FOXX/“Ray“) auf einen Deal ein: Aufgrund der unsicheren Beweislast wird einem Täter ein „lukratives“ Angebot gemacht, während der Andere auf den elektrischen Stuhl wandert. Und natürlich „erwischt“ es hierbei den „weniger Beteiligten“, während die „eigentliche Bestie“ ins Gefängnis wandert. 10 Jahre später beginnt ein teuflisches und blutiges Spiel in Philadelphia. Clyde Shelton, der Ex-Geheimdienstler, der geniale Stratege, schwört und nimmt Rache. Ganz „offen“ und für alle sichtbar. Obwohl er längst gefasst ist und hinter Gittern und zeitweise in der Isolierzelle sitzt, läuft sein perfides Gewaltspiel einfach weiter. Niemand kann sich DAS erklären; in der Stadt herrscht inzwischen die höchste Alarmstufe. Doch Shelton ist einfach nicht aufzuhalten. Wieso nicht? Und: wie MACHT er das? Wie funktioniert sein „Werk“??? Und ist er überhaupt aufzuhalten???
Ein Nerven-Thriller, der bis kurz vor Schluss prächtig funktioniert. Aufreizend spannend ist. Motto: einer gegen das ganze, verdammte System. Gegen diesen „ungerechten“ Justizapparat. Und dieses, das System, zeigt sich nicht nur mehr und mehr erschrocken, genervt und überrumpelt, sondern auch völlig überfordert und zunehmend ratloser. Am Ende wird´s dann zwar lau, mit und in der (faden wie absurden) Humbug-Auflösung, aber bis dahin waren Thrill und Action zuhauf angesagt. Mit zwei schauspielerischen Hochkarätern im rasanten wie lange Zeit ungleichen Sheriff-gegen-Outlaw-Duell. Hat die meiste Zeit viel Unterhaltungsspaß bereitet, dieses bizarre Knall-Kino-Ding… um das diabolische Motto: „Gegen das Schicksal bist du machtlos“. Von wegen. Oder??? (= 4 PÖNIs).