TIERFILME – Für „Deutschlandradio Kultur“ (03.08.2008)
Als Tierfilme werden dokumentarische Filme bezeichnet, die das natürliche Verhalten von Tieren authentisch wiedergeben. 1902 filmte der schwäbische Erfinder Hermann Hähnle als Erster freilebende Tiere. Gründe dafür waren u.a. die menschliche Neugier und der Wunsch, Geheimnisvolles wie Unbekanntes zu entdecken. Das gelang/gelingt nur mit einem hohen Aufwand an technischen Hilfsmitteln und viel Geduld. Tiere spüren sehr schnell eine Veränderung in ihrer Umgebung. Mit Teleobjektiven, Infrarotkameras, Leichtfluggeräten und Unterwasserkameras wird versucht, verborgene Lebenswelten ans Licht zu holen.
Der Anstoß dazu ging von Deutschland aus, mit hohem Niveau setzten Tierfilmer wie Hans Hass, Bernhard Grzimek, Heinz Sielmann und Horst Stern Maßstäbe, an denen sich die ganze Welt orientierte.
Besonders hervorzuheben für das Genre sind folgende Dokumentarfilme:
„Die Wüste lebt„, „Serengeti darf nicht sterben„, „Mikrokosmos – Das Volk der Gräser“ und „Nomaden der Lüfte – Das Geheimnis der Zugvögel„.
Natürlich sind auch Tiere als Hauptfiguren in Spiel- und Trickfilmen aus der Filmgeschichte nicht wegzudenken. Genannt seien hier stellvertretend „Ein Schweinchen namens Babe„, „Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg„, „Stuart Little“ und „Dr. Doolittle“ für Spielfilme und „Bambi„, „Susi und Strolch“ und „Das Dschungelbuch„, allesamt von „Walt Disney“, für Trickfilme. 2007 kam „Happy Feet“ ins Kino und stellte über die alarmierenden Zahlen der Fischbestände, verpackt in einem Öko-Märchen, einen Bezug zur Realität her. Die rosarote Brille für die heile Tierwelt wurde mit unterhaltenden Mitteln abgesetzt. Ein wichtiger Schritt, den Tierfilm als Plattform zu benutzen, um auf die sehr große Gefahr der aussterbenden Tierartenvielfalt hinzuweisen.
Ob als Dokumentar-, Spiel- oder Trickfilm, die Botschaft für die Erhaltung der Tierwelt wird in diesem Genre vermittelt.