FORGET ABOUT NICK

PÖNIs: (2/5)

„FORGET ABOUT NICK“ von Margarethe von Trotta (D 2017; B: Pamela Katz; K: Jo Heim; M: Helmut Zerlett; 110 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.12.2017); der in Englisch (spürbar) gedrehte und (spürbar) deutsch synchronisierte Streifen funktioniert nicht nur nicht an der Verbal-Front bei den Darstellern aus Norwegen, Deutschland und der Türkei (in dieser Reihenfolge: Ingrid Bolso Berdal/Jade; Katja Riemann/Maria; Haluk Bilginer/Nick), sondern ist auch sonst  ziemlich holprig bis zäh ablaufend. New York. Schwerenöter Nick hat seine bildschöne, „aber“ 40-jährige Blond- und Mode-Agentur-Frau Jade für ein jüngeres Model verlassen. Dafür hat er ihr das riesige New Yorker Loft überlassen. Allerdings: Dort taucht jetzt auch Maria auf, Nicks Ex-Frau, die nach ihrer Germanistik-Promotion nach New York zurückgekehrt ist und der – lt. Ehevertrag – eine Loft-Hälfte gehört. Natürlich: Der Krieg der Zicken bricht aus. In Sachen Lebensplanung, richtige Ernährung und überhaupt – diese gegenteiligen Ansichten über: Wie gestalte ich ein Luxus-Loft. Im Übrigen: Jede Handhabung wird – angewidert – in Frage gestellt.

Allein dieses Treppe runterlaufen, von „Norwegen“: Beim zehnten Male ist‘s genug, denkt man und es, also sie … stöckelt dennoch lauthals weiter. Dazu diese permanente Steifheit in Bewegung, Gestik, Kontakt; nichts. Nothing. „Bebt“ hier. Diät gegen Lust-Nahrung. Man spielt: verkrampft gegen Locker. Und lässt auch noch den alten Macho-Sack Nick halbwegs „ganz“. Es fehlen Pointen, Situationskomik, ironische Leichtigkeit. Stattdessen präsentieren sich Stereo-Typen, aufgesetzte Problemchen, Kinkerlitzchen von Neuröschen. Ab der Mitte wird aus dem beiderseitigen Loft-Einerlei (in Köln gedreht) ein breiteres Familien-Panorama mit Marias Tochter Antonia und dem kleinem Enkel Paul. Bringt auch nicht viel mehr wirklichen Schwung in die Luxus-Bude.

Die gute Margarethe von Trotta, die sich so erfolgreich mit vielem Schwerem durchgesetzt hat (wie „Hannah Arendt“ oder „Rosenstraße“) tut sich ausgerechnet mit „Leichtem“ schwer. „Forget About Nick“, warum nicht einfach „Vergiss Nick“, wirkt konstruiert, viel zu plapperhaft-geschwätzig, ist egal, also banal, thematisch wie Figuren-mäßig langweilig. Uninteressant (= 2 PÖNIs).

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