„FLASH OF GENIUS“ von Marc Abraham (USA 2008/119 Minuten; Start D: 25.06.2009); das ist der Debütfilm eines seit vielen Jahren tätigen Filmproduzenten („Children of Men“; „Dawn of the Dead“/2006 + 2004). Das Drehbuch schrieb Philip Railsback, ausgehend von einem Artikel von John Seabrook in „The New Yorker“.
Dabei geht es mal wieder um eine David-gegen-Goliath-Story: Der amerikanische Universitätsprofessor Robert Kearns (1927-2005) entwickelt Anfang der 60er Jahre einen neuartigen Scheibenwischer. Alle großen Autokonzerne sind hinter dieser Erfindung her. Kearns verhandelt in Sachen Intervall-Scheibenwischer lange Zeit mit Ford, bis der Gigant aus Detroit unvermittelt absagt. Und seine Erfindung einfach „klaut“ und diese im neuen „Ford Mustang“ als eigene Erfindung präsentiert. Daraufhin verklagt der Zivilist den Konzern. Zunächst unterstützen ihn auch seine Frau Phyllis (LAUREN GRAHAM/TV-Serie „Die Gilmore Girls“) und die 6 Kinder dabei. Doch als Robert immer verbissener auf „seine Gerechtigkeit“ besteht und selbst angebotene erste Entschädigungszahlen in Millionenhöhe ablehnt, ziehen diese sich zurück. Die Familie zerbricht. Er selbst erleidet einen Nervenzusammenbruch. 9 Jahre nach Einreichen der Klage, 1990, wird der Prozeß endlich eröffnet.
Selten „solch einen Idioten“ als vermeintlichen „Helden“ erlebt. In diesem für schätzungsweise 20 Millionen Dollar gedrehten Drama zerstört ein Mann sich, seine Familie, andere Menschen, nur um „amtlich“ bestätigt zu bekommen, er habe RECHT. Diese Rechthaberei entpuppt sich als „bitteres Sieges-Ei“, denn anstatt die letztlich angebotene 30 Millionen Dollar-Entschädigungs-Prämie zu nehmen, um endlich der Gesamtfamilie eine angemessene Existenz zu sichern, bleibt der eigenbrötlerische (G)Eiferer dauer-störrisch, unbeeindruckt, wenngleich im Recht. Um dann schließlich vor Gericht mit einer 12 Millionen-Dollar-Entschädigung von dannen zu ziehen. Und mit dem Wissen, viele gute eigene wie vor allem Anderer Lebensjahre, eigentlich die besten, rechthaberisch verschenkt, zerstört zu haben.
GREG KINNEAR (der spinnerte Dad in „Little Miss Sunshine“) bemüht sich sehr, für seinen unsympathischen Helden positive Emotionen zu bekommen, vergebens. Egal ob Recht oder Unrecht, wenn es darum geht, das Leben von Anderen angenehmer, vorteilhafter, streßfreier, lebenswerter gestalten/veranlassen zu können, hat sich Sturheit und Rechthaberei hinten-ran zu stellen. Oder? Das beabsichtigte Plädoyer für Gerechtigkeitssinn und Zivilcourage wirkt hier deplaziert. Motto: Natürlich hat der Kerl RECHT, aber benehmen tut er sich SAUDÄMLICH. UNPFIFFIG. Anstatt DIE zahlen/blechen zu lassen. So jedenfalls kommt das filmisch „klein“(kariert) ´rüber (= 2 PÖNIs).