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Sein Name: Lino Brocka. Er ist philippinischer Filmemacher und zählt zu den unbequemsten Künstlern in seinem Land. Warum: Weil er sich nie für die gängigen Produktionen von billigen Kitschfilmen mit Seifenopern-Themen interessierte, sondern lieber für handfestes Polit-Kino. Für Spannungsfilme mit sozialkritischen Geschichten. Deshalb geriet Lino Brocka auch häufig in die Schusslinie staatlicher Organe. Wurde verfolgt, verprügelt, zensiert. Hierzulande kennen wir ihn und seine Arbeiten von Festivals. Und: Filme wie “Manila“ und “Jaguar“ wurden auch von der ARD ausgestrahlt. Soeben ist der neueste Film des engagierten Filmkünstlers bei uns auf Video erschienen. Leider mit dem unschönen, spekulativen, typisch “deutschen“ Titel: Darin geht es, einmal mehr, um die unwürdigen Zustände auf den Philippinen. Nach 6 Jahren politisch Gefangenschaft wird der Ex-Priester Jimmy Cordero aus der Haft entlassen. Der Grund: Die Machtübernahme durch die Präsidentin Corazon Aquino im Januar 1986. Doch Jimmy und seine Anhänger werden weiterhin als “Rebellen“ beschimpft und bekämpft. Offiziell ist zwar jetzt die Demokratie ausgerufen, doch wer den Mund zu weit aufmacht, lebt gefährlich. Das Militär gibt immer noch den Ton an. “Fight For Us“ vor Ort auf den Philippinen. Dabei geht der Regisseur sehr wüst und wütend vor. Zeichnet Schwarz-Weiß-Klischees mit herben Gut/Böse-Figuren. Attackiert oft unbeherrscht und vordergründig, muss viele künstlerische Abstriche zugunsten der Kommerzialität, zugunsten lauter Action-Bilder, machen. Deshalb ist “Fight For Us“ im Vergleich zu früheren Filmen von Lino Brocka sehr viel simpler, banaler. Dennoch: Er ist spannend, gibt böse Einblicke auf ein undurchsichtiges Land, klotzt engagiert und heftig auf bestehende gesellschaftliche und politische Wunden. “Fight For Us“ ist eine Video-Premiere der doppeldeutigen Unterhaltungsart. Anbieter: nicht bekannt |
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