„FEUER UND EIS“ von Willy Bogner (B+R; D 1986; 83 Minuten; Start D: 10.01.1986).
„Ich bin heute als Fotomodell für Ski-mode engagiert, obwohl ich, unter uns gesagt, in Sachen Skifahren eine absolute Niete bin“.
Der, der das so freundlich, lapidar eingangs daherredet, ist nicht der, den wir auf der Leinwand erblicken. Denn der heiß nämlich John Eaves, ist ein Kerl von Mann, und war in den Jahren 1977 bis 1980 sechsmaliger Weltcup-Titelträger im Freestyle-Skilauf, dem
Akrobatik-Skisport, während seine Stimme vom typisch- ‘kränkelnden‘ Schwyzerdütsch kommentierenden Kabarettisten Emil Steinberger daherkommt, der damit so die Stimmung und die Absicht des Films signalisiert: Spaß muss sein, da erwartet euch etwas ganz besonderes, lehnt euch doch mal beruhigt zurück und. genießt. Denn da schlägt jetzt ein Besessener zu, der bislang „nur“ in Skisport-, Skimodekreisen und durch Skifilme auffiel oder halt durch seine waghalsigen Ski-Action-Szenen in vier James-Bond-Filmen (zuletzt in “Im Angesicht des Todes“, wo er für diese tollen ersten zehn Ski-Action-Minuten verantwortlich war).
Jetzt ist Willy Bogner einen riesigen Film-Schritt weitergegangen und zaubert neunzig Minuten
Akrobatik- und Stunts-Bilder auf die Leinwand, dass einem im besten Sinn Hören und Sehen vergeht. Auf vielen paradiesischen Schauplätzen und in immer neuer Umgebung erzeugt das Ski-Ass mit immer ausufernden scheinbar grenzenlosen Einfällen einen einzigartigen, in dieser bombastischen, überrumpelnden Perfektion noch nie zuvor erlebten Rausch. Was sein Team, allen voran die beiden Hauptakteure Suzy Chaffe-Weltmeisterin im Freestyle-Skilaufen und Ex-Olympiateilnehmerin im alpinen Abfahrtslauf und John Eaves, da auf den Brettern, die sonst nicht unbedingt die Welt bedeuten, vorführen, ist stuntverrückter, actionreicher und extremer als Skiakrobatik, ist Körperbeherrschung und Geschwindigkeitslust total.
Achterbahnmentalität macht sich breit.
Sprünge von Klippen, Gletscher, aus der Seilbahn raus in eine Bobbahn in rasendem Tempo, unglaublich
hautnah eingefangen, normal, überdreht, in Zeitlupe und Superzeitlupe, in totalen und Supertotalen, aus Himmelshöhen und danach schon mal unter Wasser.
…Da sitzt man nur noch “erschlagen“ vor diesen unfassbaren Aufnahmen, saugt das in sich hinein und kann dies al es gar nicht so recht fassen. RIESENGENUSS. Rasen durch die Gegend mit einer Perfektion, als wäre es die leichteste Sache von der Welt.
Ein Augen- und Ohrenschmaus (= 4 PÖNIs).
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