„EIN UNGEZÄHMTES LEBEN“ von Lasse Hallström (USA/D 2005; 108 min; Start D: 24.11.2005); der schwedische Hollywood-Regisseur vom Jahrgang `46 ist bekanntlich Spezialist für gefühlvolle, dabei unsentimentale Menschen-Filme (u.a. „Mein Leben als Hund“/1985/“Oscar“-Nominierung; „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“/1993/mit Johnny Depp und „Oscar“-Nominierung für Leonardo DiCaprio; „Gottes Werk und Teufels Beitrag“/1999/Nebendarsteller-„Oscar“ für Michael Caine; „Chocolat“/2000/mit Juliette Binoche + Johnny Depp/5 „Oscar“-Nominierungen).
Hier erzählt er wieder eine Menschen-Geschichte, bei der Hell und Dunkel/Lachen und Tränen/Komödie und Tragödie dicht beieinander liegen. In der spielt der 68jährige ROBERT REDFORD seine erste OPA-Rolle: Als zurückgezogener Farmer in Wyoming hat er den mehr als zehn Jahre zurückliegenden Auto-Unfall-Tod seines Sohnes immer noch nicht überwunden. Und gibt immer noch seiner Schwiegertochter dafür die Schuld. Doch genau DIE steht eines Tages mit ihrer Tochter vor der Ranch-Tür und bittet um Unterkunft und Schutz. Vor ihrem gewalttätigen Lover. Missmutig wird die kleine Familie aufgenommen.
„Ein ungezähmtes Leben“ ist ein berührendes Familien-Drama, ist ein wunderschönes Naturschauspiel, handelt von Schuld und Sühne und kitzelt herrlich sanft-vergnüglich Seele und Gefühl. Dazu: Klasse-besetzt mit den „Oscar“-Heroen Redford („Der Pferdeflüsterer“) und MORGAN FREEMAN („Million Dollar Baby“) als Pflegefall-Freund sowie JENNIFER LOPEZ („Das Schwiegermonster“), die hier allerdings als verfolgte Schwiegertochter einige Mühe hat, darstellerisch einigermaßen mitzuhalten. Dazu, typisch für Hallström/Redford: Ein großer, ausgewachsener Bär wird hier zum Synonym/Symbol für Freiheit, Umwelt- und Naturbewusstsein. Schönes, pralles Unterhaltungskino (= 4 PÖNIs).