PÖNIs: (5/5)
Die Filmkritik. Titel = „DIE ERMITTLUNG“. Von Rolf Peter Kahl. Bekannt als RP Kahl. Geboren am 8. November 1970 in Cottbus. Ein deutscher Schauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent. Regisseur RP Kahl hat das Theaterstück „DIE ERMITTLUNG“ von Peter Weiss mit 60 Schauspielern für die Kinoleinwand inszeniert.Peter Weiss „Oratorium in 11 Gesängen“ wurde 1965 uraufgeführt und basiert auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 bis 1965). In unmissverständlich klarer Sprache zu einem lyrischen Klagegesang verdichtet und montiert, konfrontiert das Stück Täter und Opfer und lässt das Grauen in Auschwitz spürbar werden.
Unter der Regie von RP Kahl ist ein künstlerisch-radikales Projekt entstanden, das Kino, Theater und neueste Broadcast-Techniken vereint, um einen zeitgemäßen Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten. Nach einer intensiven, vierwöchigen Probenzeit haben 60 Schauspieler:innen den Text von Peter Weiss für die Kinoleinwand zum Leben erweckt. An insgesamt fünf Drehtagen wurden die einzelnen Gesänge im Studio Berlin Adlershof mit einem ausgefeilten visuellen Konzept in nur einer Einstellung gedreht – eingefangen von insgesamt acht Kameras.
Die 18 Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeug:innen konfrontiert und sollen Stellung beziehen. Im Zentrum des FILMS stehen ein Richter (RAINER BOCK), ein Verteidiger (BERNHARD SCHÜTZ) und ein Ankläger CLEMENS SCHICK), die im Rahmen der Verhandlung auf 29 Zeug:innen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Und: Weitere 11 Zeug:innen der ehemaligen Lagerverwaltung sagen von Gericht aus.
„DIE ERMITTLUNG“ von RP KAHL (B: Peter Weiss; Grundlage für das Drehbuch und die Inszenierung war das Theaterstück „Die Ermittlung“. Oratorium in 11 Gesängen des Dramatikers Peter Weiss; der Film hält sich weitgehend strukturell, inhaltlich und textlich an die Stückvorlage, die den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 thematisiert. In dialogischer und erzählender Form beschreibt der Film in elf Etappen – von Peter Weiss Gesänge genannt – den Weg der Opfer von der Rampe bei der Ankunft in Auschwitz bis zu den Feueröfen; K: Guido Frenzel; Produktion: Alexander van Dülmen; Friede Springer; M: Matti Gajek; 240 Minuten/Originalfassung; 186 Minuten gekürzte Fassung; deutscher Kino-Start: 25. Juli 2024).
Die deutsche Filmbewertungsstelle FBW verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“ und schreibt dazu: “ Die Ermittlung ist weitaus mehr als ein abgefilmtes Theaterstück. Ganz bewusst hat sich der Regisseur für diese künstlerisch-strenge Inszenierung entschieden. Nichts lenkt ab von der Ungeheuerlichkeit des Grauens, manche Sätze erschüttern gerade durch ihre Schlichtheit“.
„DIE ERMITTLUNG“ ist ein dringender, wichtiger, notwendiger wie mutiger Film um die fürchterlichen aktuellen Themen : Um diesen aufblühenden widerwärtigen Menschenverachtenden Faschismus und um diesen ekelhaften „beliebten“ Zivilisationsbruch der Angreifer. Der Film hallt noch lange nach. Beziehungsweise: Seine Erinnerungskultur! (= 5 PÖNIs).