DER PINGUIN MEINES LEBENS

PÖNIs: (4/5)

TIERISCH – MENSCHLICH. Titel = „DER PINGUIN MEINES LEBENS“ von PETER CATTANEO (GB/Spanien 2023; B: Jeff Pope; nach dem gleichnamigen Roman von Tom Michell/2016; K: Xavi Giménez; M: Federico Jusid; 110 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.04.2025). Wir haben es oft und oft auch genüsslich im Kino erlebt, dass Tiere zusammen mit Menschen auftreten und mit diesen „gleichrangig“ wirken. Neuestes Beispiel: Dieser unterhaltsame, liebenswerte = sehenswerte Spielfilm. Dessen britischer Regisseur  – Peter Cattaneo – sich – vor allem – mit einem Kinofilmwerk quasi „unsterblich“ gemacht hat: „GANZ ODER GAR NICHT“ (s. Kino-KRITIK /1997 /5 PÖNIs). Für die Rampe zu seinem neuesten Produkt, „DER PINGUIN MEINES LEBENS“, verpflichtete er den populären britischen Schauspieler, Komiker und Drehbuchautor STEVE COOGAN.    DER war 2013 Co-Autor, Produzent und Hauptdarsteller des Films „Philomena“, der ihm Nominierungen bei den „Golden Globes“ und bei den „Oscars“ einbrachte (s. Kino-KRITIK /2014/5 PÖNIs). UND: Für seine Darstellung von Stan Laurel in „Stan & Ollie (s. Kino-KRITK/2019/4 1/2 PÖNIs) erhielt er 2018 viele weltweite cineastische Auszeichnungen. UND: Bei seinem aktuellen Spielfilm, wo er als Autor Tom Michell auftritt, kriegt Steve Coogan auch wieder die darstellerische „Leitung“ beeindruckend hin. In dem faszinierenden emotionalen Zusammenhalt/Zusammenwirken  von zwei wirklich ungewöhnlichen Leinwand-„Partnern“.

Tom, ein mürrischer Lehrer und durch und durch Engländer, kommt in den 1970er Jahren nach Buenos Aires, um an einem „kostbaren“ Jungen-Internat, also an einer teuren britischen Privatschule, Englisch zu unterrichten. Mitten in den Unruhen des argentinischen Militärputsches, erweisen sich auch seine Schüler (aus guten reichen Häusern stammend) aufsässig und unbelehrbar. Was den sowieso „nervösen“ Pädagogen sein Dasein nicht einfacher macht. Doch sein Leben nimmt eine ungeahnte Wendung, als er eines Tages am ölverschmutzten Strand von Uruguay einem Pinguin das Leben rettet und nunmehr einen ständigen festen Lebenswegbegleiter an seiner Seite hat. Denn trotz aller Bemühungen wird er IHN nicht los. Der Pinguin wird ihm ein treuer Freund und für seine Schüler zum Pinguin des Vertrauens. Schließlich begreifen wir, dass Pinguine nicht nur wahnsinnig niedlich sind, sondern auch hervorragende Zuhörer …

Einfühlsam erzählt „DER PINGUIN MEINES LEBENS“ die tatsächliche Geschichte einer unwahrscheinlichen, also unglaublichen Freundschaft. Wobei Steve Coogan mit einer köstlichen Balance zwischen Zynismus und Herzenswärme hantiert. An seiner Seite verkörpert ein kleiner Magellanpinguin namens Juan Salvador Tom Michells putzigen Begleiter, der mit seiner liebenswerten Art die Menschen um ihn herum für sich gewinnt. Als Augen- und Kopf-Perle.

„DER PINGUIN MEINES LEBENS“ setzt dabei nicht auf zuckrige Spuren, sondern handelt von einem hintergründigen, doppelbödigen historischen Geschehen. Und streift dabei beachtliche politische Spannungsbögen.

UND: „Es war eine Ehre“, erläutert Peter Cattaneo, „mit der Leinwandlegende JONATHAN PRYCE („Die zwei Päpste“/2019/“Oscar“-Nominierung) an diesem Film zu arbeiten. Sein natürliches Gespür für die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit macht ihn zur perfekten Besetzung des Schuldirektors Buckle. Er schenkt seiner Figur diese wohldosierte Durchsetzungskraft, und die Tage, an denen wir die Dialogszenen mit ihm und Steven Coogan drehten, gehörten für mich als Regisseur zu den schönsten dieser Produktion.

UND: Heute, am 25. April 2025, wird international der Weltpinguintag begangen. Seinen Ursprung hat der Gedenktag einem kuriosen Umstand zu verdanken: Wissenschaftler auf der amerikanischen McMurdo-Station in der Antarktis bemerkten, dass jedes Jahr am 25. April die Adéliepinguine nach ihrer Brutsaison ihre Kolonie verlassen und zu ihren Winterwanderungen auf See aufbrechen. Der Tag wurde für die Forscher zu einem eigenen Feiertag, der sich nach und nach weltweit etablierte.

„DER PINGUIN MEINES LEBENS“ ist ein kleiner, feiner Leckerbissen; zum Kino-Anschauen angenehm – und auch familiär bestens geeignet. Also zugetan  (= 4 PÖNIs).

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