DAS TIEFSTE BLAU

PÖNIs: (4/5)

SENIORIN IN KÄMPFERLAUNE. Titel = „DAS TIEFSTE BLAU“ von Gabriel Mascaro (Co-B + R; Brasilien/Mexiko/Niederlande/Chile 2024; Co-B: Tibério Azul; K: Guillermo Garza; M: Memo Guerra; 86 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.09.2025). Die 77-jährige Tereza (DENISE WEINBERG) lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonasgebiet. Es sind unruhige brasilianische Zeiten. Thema: Alle alten Bürger haben sich anzupassen. Bedeutet – wer „dazu“- gehört, ist auszumustern. Tereza. Eines Tages erhält sie die offizielle Anweisung der Regierung, in die Seniorenkolonie einer entlegenen Gegend zu ziehen. Umzuziehen. Hier, so die heuchelnde Amtssprache, sollen die Alten ihre letzten Jahre „genießen“, während die junge Generation sich voll und ganz auf Produktivität und Wirtschaftswachstum konzentrieren kann. Also – konzentrieren soll. Auch die erwachsene Tochter von Tereza ist „damit“ einverstanden. Stimmt der amtlichen Anweisung an die Mutter zu. Doch Tereza haut ab. Begibt sich auf eine Reise immer weiter hinein in das Amazonasgebiet, durch die Nebenflüsse und den Dschungel. Einen letzten Wunsch will sie sich erfüllen, bevor man ihr die Freiheit nimmt. Einen letzten Wunsch, der die alte Dame verändern und ihr Leben in eine neue Richtung lenken wird.

Mit diesem ansprechenden Film nimmt GABRIEL MASCARO das Kinopublikum mit auf eine transformative Reise durch den Amazonas und erzählt eindringlich vom Streben nach Freiheit und Widerstandsfähigkeit. Im Frühjahr, auf der 75. Berlinale, wurde der bildgewaltige und kraftvolle Film im Rahmen seiner Weltpremiere mit dem „Großen Preis der Jury“ (= Silberner Bär) sowie auch  verdientermaßen mit dem „Preis der ökumenischen Jury“ ausgezeichnet. Der Film ist ein großartiges hypnotisches Erlebnis und extrem gesellschaftlich-Botschafts-wichtig (= 4 PÖNIs).

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