„BURLESQUE“ von Steve Antin (B+R; USA 2010; 119 Minuten; Start D: 06.01.2011); in dieser 1. Woche des Jahres 2011 beherrscht ein Thema die Fachwelt – Hollywood steckt in der Krise. Zwar kam im Vorjahr, 3 D-Mehreinnahmen sei dank, wieder SEHR viele Dollar-Kohle in die Kino-Kassen, aber dafür von weniger Interessenten (über 5% Rückgang). Der Vor-Allem-Grund: Eine Art Story-Krise. Denk-Krise. Mit viel Mutlos-Duft. „Denen“ fällt immer weniger ein. Viele Fortsetzungen, Remakes, Aufplusterungen, aber bis auf wenige Ausnahmen („Inception“; „AVATAR“, natürlich) kaum ansprechend. Jedenfalls meint DAS der 56-jährige „Avatar“-Macher und „Titanic“-Regisseur James Cameron in einem „Spiegel“-Interview. „Leider werden diese Marken immer lächerlicher“, meint er über die vielen 08/15-Plotten und verweist z.B. auf die Hollywood-Absicht, das berühmte Spiel „Schiffe versenken“ verfilmen zu wollen: „Das degradiert das Kino“. Als eine Art Beleg DAFÜR kann durchaus dieser neue Hollywood-Film herhalten. DER ist durchaus ansehnlich, visuell aufgepeppt, lautstark aufgemotzt, dafür aber inhaltlich ein einziges Desaster. Sozusagen Nur-Schminke, aber nichts DARUNTER. Vor allem – (gar) keine Seele. Bzw. nur eine behauptete. Alberne. Wer ist Steve Antin?: Der 52-jährige ist Schauspieler, Drehbuch-Autor, Stuntman, Produzent und jetzt auch Langfilm-Regisseur. Hat Musik-Clips gedreht, z.B. für die Gruppe „Pussycat Dolls“, die seine Schwester Robin mitgegründet hat. Für sein Spielfilm-Debüt hat er sich offensichtlich nur für die glitzernde Außenfassade interessiert, nicht aber für den „Raum-„ sprich Story-Inhalt. DER ist nämlich platt: Land-Pomeranze Ali, mit einer „göttlichen Joe Cocker-Röhre“ und hübschem Blond-Aussehen, hat ihren Ausbeuter-Kellnerinnen-Job in einem Cafe in Iowa satt. Haut nach L.A. ab, landet im Revuetheater „Burlesque Lounge“ am Sunset Boulevard, das kurz vor der Pleite steht. Beißt sich dort von der Kellnerin zur umjubelten Bühnen-Diva durch. Verhilft damit auch Club-Chefin Tess zu neuer Energie und zur Rettung des Etablissements. Natürlich wuseln aber auch eine eifersüchtige Konkurrentin (Zickenterror von KRISTEN BELL), ein netter Barkeeper mit (noch unentdeckten) Musikerqualitäten (Lover Boy Cam Gigandet) sowie ein gieriger Makler-Hai (ERIC DANE mit Pfui-Deibel-Charme) und ein erfahrener Bühnen-Manager (nett schwul kumpelhaft/STANLEY TUCCI/“Der Teufel trägt Prada“) mit-herum. Das ist so etwas von – bekannt abgestanden, vorhersehbar und treu-doof, während die Show- und Musiknummern ganz schön peppen. Kein Wunder, gibt hier doch die 30-jährige Pop-Queen und vierfache „Grammy“-Gewinnerin CHRISTINA AGUILERA ihr Leinwand-Debüt. Mit, im wahrsten Outfit, heißen Show-Nummern. Und zündenden eigenen Songs. Neben ihr tritt Pop-Ikone und „Oscar“-Preisträgerin CHER („Mondsüchtig“) als genervte Haus-Glucke etwas in den Hintergrund, hat aber zwei mächtige Solo-Songs „auf Lager“. Um dann zur Ersatz-Mama von Ali-Schatz zu mutieren. Friede, Freude, (Handlungs-)Eierkuchen. Ein Spaß ohne großen Spaß, absolut vorhersehbar, überraschungslos, ordentlich in der Performance, aber darin auch nicht abendfüllend. Weil bisweilen zwar reizvoll auf der „Bunten Bühne“, dafür aber gänzlich unpointiert in der vielen übrigen Erzählung sowie matt in der Typen-Orientierung. |
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