RIAS „Treffpunkt“ vom 24.11.1985
Seit einiger Zeit können hiesige Fans Filme nicht nur sehen, sondern auch komplett lesen, nachlesen. In der Stuttgarter Verlagsgemeinschaft “Focus“ schien vor einiger Zeit als erster Band in der Reihe “Film-Texte“ die vollständige Wiedergabe des John Huston-Kultklassikers “Der Malteser Falke“. Jetzt ist, zum ersten Mal in deutscher Sprache, ein detailliertes Protokoll zum Robert-Wiene-Film “DAS CABINETT DES DR. CALIGARI“ erschienen.
Uraufgeführt im Februar 1920 ist dieser Stummfilmstreifen nicht nur ein Schlüsselwerk innerhalb der umfangreichen Filmgeschichte, sondern auch in der Geschichte der Filmrezeption, wie die Herausgeber annoncieren. “Hoch heute hat sich dieses Meisterwerk des filmischen Expressionismus seine hypnotisierende, an Urängste appellierende, phänomenale Wirkung bewahrt“, heißt es da. Der gesamte Filmtext wurde mit insgesamt 52 Fotos aus der Kopie illustriert, während der Band durch eine umfangreiche, informative Bibliographie im Anhang sowie einen Aufsatz über die Wiederherstellung der farbigen Originalfassung ergänzt wurde. Die 16 Mark hierfür sind git angelegt.
Er ist ungefähr 54 cm groß und wiegt etwas mehr als 7 Pfund. Seine Haut besteht aus einem 14karätigen Goldüberzug, unter dem sich ein Leib aus Bronzelegierung verbirgt. Nach heutigen Preisen beläuft sich sein Materialwert auf etwa 200 Dollar.
Für den oder die glücklichen Gewinner freilich bedeutet der OSCAR, der alljährlich gegen Ende März von der Filmakademie in Los Angeles für die verschiedenen Sparten der Filmherstellung vergeben wird, weit mehr als das – trotz der immer inflationärer und unüberschaubarer werdenden internationalen Auszeichnungen ist er die begehrteste und bedeutendste geblieben. In dem gleichnamigen “Heyne“-Taschenbuch sind auf 462 Seiten alle Filme und Preisträger von 1929 bis 1985 aufgeführt, dazu kommen Anekdoten, Dramen, Klatschnotizen und persönliche Randerscheinungsbegebenheiten, die sich vor und hinter den Kulissen abgespielt haben.
Autor Norbert Stresau listete außerdem die nominierten Filme zum all jährliche Spektakel auf und gibt in seinem Essay eine kritische Einführung in die lange “Oscar“-Geschichte. Über 100 seltene Fotos schließlich umrahmen ein interessantes, informatives und unterhaltendes Nach-Schlagewerk.