BO UND DER WEIHNACHTSSTERN

PÖNIs: (3,5/5)

„BO UND DER WEIHNACHTSSTERN“ von Timothy Reckart (USA 2015-2017; B: Carlos Kotkin, Simon Moore; M: John Paesano; 86 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.12.2017); wir kennen das und hören davon jedes Jahr. Und es begab sich…; Maria & Josef und die Geburt von Jesus.

Es war einmal … aus ganz anderer Evangeliums-Sicht. Am Anfang gibt es: die Wüstenspringmaus. Zufällig hört sie davon, wie Gott Maria mitteilt, dass sie seinen Sohn gebären wird. Prompt macht das die Runde. Übrigens: Maria-Gatte Josef ist von dieser göttlichen „Anordnung“ der unbefleckten Empfängnis nicht durchweg begeistert. Akzeptiert sie aber letztlich. Schnitt. Der Esel Bo erträgt das tägliche Im-Kreis-Laufen in dem kleinen Mühlenraum nicht mehr. Sein sehnlichster Wunsch: In der königlichen Parade mitlaufen zu dürfen. Irgendwann vermag Bo sich aus den Fängen seines garstigen Besitzers zu befreien, er kann flüchten und landet direkt im Vorgarten von Maria & Josef, die gerade ihre Hochzeit üppig gefeiert haben. Die gute und tierliebende Maria nimmt sich – gegen den Willen Josefs – des verängstigten, verletzten knuffigen Huftiers an, pflegt ihn, päppelt ihn auf. Bo wird zum Familien-Mitglied. In der Zwischenzeit hat der gemeine König Herodes von der bevorstehenden Ankunft eines neuen Messias erfahren und schickt seinen übelsten Jäger auf die Fährte, gemeinsam mit seinen beiden aggressiven Hunden. Davon erfährt der Esel und macht sich auf und Maria & Josef hinterher gen Bethlehem, wo die große Volkszählung stattfindet. In seinem Schlepptau: eine vorwitzige, pfiffige und tänzerisch sehr begabte weiße Taube namens Dave, ausgestattet mit lockerem Mundwerk und viel Entertainer-Charme; das eigensinnige Schaf Ruth sowie dann auch drei komische, sehr gegensätzliche Kamele, Felix, Cyrus und Deborah (= Originalstimme: Oprah Winfrey), mit dem Heiligen-Drei-Königs-Schein, die – mit voll ironischer = lässiger Hip-Hop-Beat-Untermalung – dem Weihnachtsstern folgen. Warum, wissen sie aber auch nicht so ganz recht.

Hätte man mir damals, im Konfirmationsunterricht, die Weihnachtsgeschichte dermaßen fröhlich und actionreich und ironisch erzählt, wäre ich sicherlich heute noch festes Gemeindemitglied. Mit viel kessem Pep und buntem Pop wird drauflos-gekalauert und gezielt-schelmisch auf die tierisch-menschliche Humor-Seite des ewigen Christmas-Klassikers gesetzt. Sozusagen: Man traut sich was „zu spinnen“, und diese Spinnerei bereitet zumeist tierisches Vergnügen. Am Schluss ist natürlich Stroh- und Krippenstimmung in der faden, aber von Oben gut beleuchteten Hütte annonciert.

Verbreitet Spaß, meistens gute Laune, ist tierisch-hübsch in den Tier-Aktionen. „The Star“, so der Originaltitel, bietet eine stimmungsvolle, schräg-schöne Religions-Show zum Abzwinkern (= 3 1/2 PÖNIs).

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