Sein Name: CAMERON CROWE. Sein Alter: 44 Jahre. Sein Beruf heute:
Drehbuch-Autor und Regisseur. Letzter Erfolg: 1996 mit dem Tom Cruise-Film “Jerry Maguire – Spiel des Lebens“, der ihm 2 “Oscar“- Nominierungen einbrachte. Cameron Crowe wurde in Palm Springs/Kalifornien geboren. Mit
15 startete er bereits seine Karriere als Musikjournalist. Er schrieb
über die einflussreichsten Künstler der Rockmusik, darunter Bob Dylan,
David Bowie, Eric Clapton und Led Zeppelin:
Heute zählt Cameron Crowe zu den Aufsteigern in Hollywood. Sein neuester
Film heißt
„ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT“ von Cameron Crowe (B+R; USA 2000; K: John Toll; bearbeitet von: Joe Hutshing; Saar Klein; M: Nancy Wilson; 122 Minuten; Start D: 03.05.2001).
Für den erhielt er vor einigen Wochen den “Oscar“ für das “beste Originaldrehbuch“. Cameron Crowe bezeichnet “Almost Famous“ als seinen persönlichsten Film. Was nicht verwundert, erzählt er hier doch die Geschichte SEINER Jugend. Dabei im Blickpunkt:
Der 15jährige William Miller. Den hat Anfang der 70er Jahre die Rock-Musik elektrisiert. Der lebt und atmet buchstäblich den Rhythmus seiner Zeit. Begeistert schreibt er darüber in Schulzeitungen und kleinen Pop-Blättern. Für William steht fest: ICH WERDE ROCK-KRITIKER. Ganz im Gegensatz zu seiner Mutter, die ihn viel lieber als jüngsten Rechtsanwalt Amerikas sieht. Doch das ist William jetzt egal: Er nimmt Kontakt mit seinem Vorbild, dem legendären Lester Banks auf, einem Veteran auf dem Gebiet des Musik-Journalismus.
Dann der Hammer: “Rolling Stone“ ist auf William aufmerksam geworden, das populärste Musik-Magazin überhaupt…..natürlich nicht ahnend, dass dieser talentierte Autor gerademal erst 15 Jahre jung ist.
William kommt mit STIILLWATER in Berührung, einer aufstrebenden Hardrock-Band. Mit ihnen geht er auf Tournee durchs Land. Natürlich sehr
zum Unwillen seiner besorgten Mutter.
Dennoch: Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll lautet eben das Lebensmotto von 1973. Auch für Penny Lane, die eine Clique von begleitenden Girls anführt. Die sich nicht als Groupies, sondern als Musen/als Helfer betrachten.
“ALMOST FAMOUS“, hierzulande mit dem Zusatztitel “Fast
berühmt“ versehen, ist eine ebenso erstaunlich-überzeugende wie großartig-gelungene Hymne auf die Pop-7Oer. Wo der Rock ’n‘ Roll nicht NUR Business, nicht NUR Kommerz war. Atmosphäre, Typen, Klamotten, also Zeitgeist-Stimmung, sind wunderbar getroffen. Dabei verklärt Cameron Crowe nicht die damalige Show und Szene, sondern seziert sie mit leidenschaftlichem und hintergründigem Blick und Wissen. Spaß und Power stehen
durchaus gleichberechtigt neben Eitelkeiten, Lügen und Lebens-Dramen. Die selbstverständlich “ganz normal“ zunehmen, je größer der Zuspruch/der
Erfolg wird. Nichts wird beschönigt, und dennoch gelingt es dem Autor und
Regisseur Cameron Crowe sehr viel von der Magie und dem gesellschaftlichen Zirkus der 70er Pop-Ära einzufangen und wiederzubeleben. Die Goldie-Hawn-Tochter KATE HUDSON heimste für ihre Penny-Lane-Figur eine “Oscar“-Nominierung ein.
PATRICK FUGIT ist schließlich noch zu nennen, der diesem William Miller alias Cameron Crowe-Junior Prima-Leben einhaucht und ein stimmungsvolles Ensemble phantastisch anführt. „ALMOST FAMOUS“ oder die 70er also:
Das Erwachsen-Werden, der Rock ’n‘ Roll, der mehr und mehr
seine Unschuld verliert, und dieses ganze verdammte, schöne Leben auf der Überholspur…, ein toller Stoff und ein Klasse-Film dazu. Und, ganz klar, auch mit einem Soundtrack, der der pure WAHNSINN ist… (= 4 ½ PÖNIs).