A STAR IS BORN

„A STAR IS BORN“ von + mit Bradley Cooper (Co-Produzent; Co-B + R + HD; USA 2017; Co-B: Will Fetters; Eric Roth; Irene Mecchi; Stephen J. Rivele; Christopher Wilkinson; K: Matthew Libatique; M/Songs: Lady Gaga; Bradley Cooper; Lukas Nelson u.a.; 136 Minuten; deutscher Kino-Start: 04.10.2018); eine alte Hollywood-Geschichte wurde neu und zum bereits vierten Film-Male herausgeputzt: den Anfang machte das gleichnamige Drama von William A. Wellman (Co-Drehbuchautor + Regisseur) aus dem Jahr 1937, mit Janet Gaynor und Fredric March; 1954 entstand aus dem ernsten Erzählstoff unter der Regie von George Cukor das gleichnamige Musical, mit Judy Garland und James Mason in den Hauptrollen; während 1976 die Show als Rock-Musical neu aufgelegt wurde, Regie: Frank Pierson, an der Rampe: Barbra Streisand und Kris Kristofferson. Während sich im Vorjahr der Schauspieler BRADLEY COOPER (3 x „Hangover“) daranmachte, „A STAR IS BORN“-Nummer 4 zu realisieren. Als Mit-Drehbuch-Autor, Co-Produzent, Debüt-Regisseur und Hauptdarsteller. Am 31. August 2018 war die Uraufführung bei den Filmfestspielen von Venedig. Der Knaller: Mit der Pop-Ikone, der „Golden Globe“- und sechsfachen „Grammy“-Preisträgerin LADY GAGA (= mit über 150 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Künstlerinnen der Gegenwart), als Front-Frau. Der Soundtrack umfasst 34 Songs, darunter 12 von Stefani Joanne Angelina Germanotta alias LADY GAGA interpretiert.

Mit DER allerdings auch „Musikus“ BRADLEY COOPER exzellent musikalisch mithält; seine Rock-Performance zu Filmanfang röhrt jedenfalls prächtig. Bradley Cooper spielt Jackson Maine, einen Country-Rocker, der immer noch zünftig im (Bühnen-)Geschäft ist, dem aber infolge seines enormen Alkohol- und Drogenkonsums so langsam die Puste ausgeht. Als er eines Nachts in einem Club auf Ally (Lady Gaga) stößt und ihre gigantische Stimme vernimmt, kriegt er nochmal die Ehrgeiz-Kurve. Nimmt sie beruflich wie dann auch privat unter seine Fittiche. Doch Ally hat zunächst mit ihrer extremen Schüchternheit zu tun, bevor sie dann doch den Geruch von Erfolg auf- und wahrnimmt. Jedenfalls bildet sich schon bald eine riesige, begeisterte ALLY-Fan-Gemeinde, während sie an sich professionell arbeitet und IHN bald in Sachen Zuspruch und Verkauf überholt hat. Was ihn mächtig in die Depression treibt. Gemischt mit den ekligen Aufputsch-Zutaten von Alkohol & Drogen. Jackson Maine säuft – buchstäblich – ab.

Der König ist tot, es lebe die Königin. Das Showbiz ist ebenso grell wie erfolgsorientiert. „A Star Is Born“, die vierte Auflage, läuft ordentlich durch, ist mit weit über zwei Stunden viel zu lang geraten und kriegt immer dann die volle Aufmerksamkeitskurve, wenn SIE durchstartet. Wenn er IHR die volle Bühne überlässt. Bradley Coopers Anstrengungen, auch seine Musikalität ausgiebig vorzuführen, gelingt, wie gesagt, eingangs grandios, flacht dann aber mehr und mehr ab, wenn Lady Gaga das stimmliche Entertainment-Ruder übernimmt. Zudem halten die vielen Zwischendurch-Monologe – bei doch klarer Erzähllage – das bekannte, also voraussehbare Geschehen, immer wieder auf; unterbrechen diese poppige Show, die sich ansonsten wie ein taffer Konzertbesuch bei der „Lady“ anschaut, anhört.

Fazit: Die Bühne dampft; in Sachen Beziehung = das solide Hin- und Her-Gerangel; konventionell, eben das ganze melodramatische Hoch-Tief-Hoch-Tief-Emotions-Programm (= 3 PÖNIs).

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