PÖNIs: (4/5)
NEW YORK. EIN STILLER ORT! Titel = „A QUIET PLACE: TAG EINS“ von Michael Sarnoski (B + R; USA 2023; Co-Produktion u.a.: John Krasinski; Michael Bay; K: Pat Scola; 99 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.06.2024). Im April 2018 begann der Kino-Grusel. Unter dem Titel: „A QUIET PLACE“. Thema: Gefährliche Raubtiere aus dem All bevölkern die Erde. Ihr einziger Orientierungssinn bei der Jagd nach Menschen ist ihr messerscharfes Gehör. „Ruhe“ wird zur lebensbedrohlichen Situation. Eine apokalyptische Stille liegt über dem Land. Als neue Form von speziellem Horror. War damals im Kino ein rasantes Versprechen (s. Kino-KRITIK /4 „Carrie“-PÖNIs). Und musste 2019 auf Grund des großes Lichtspielerfolges fortgesetzt werden als: „A Quiet Place 2“ (von John Krasinski). In Deutschland verzeichnete der Film damals 198.022 Besucher.
Nun also ein Spin-off zu diesen beiden Leinwand-Hits. Wie alles begann. Der Horrorfilm kreist um eine Monster-Invasion von ekligen, blinden Aliens, die sich auf der Erde eingefunden haben, um „laute“ Menschen zu killen. Mit einem durchschnittlichen Geräuschpegel von mehr als 900 Dezibel, was der normalen Lautstärke eines Schreies entspricht, befindet sich New York auf Platz 6 der lautesten Städte weltweit. Mit seinem tosendlauten Verkehr, den schrillen Feuerwehrsirenen, wummernden Presselufthämmern und seinen mehr als acht Millionen Einwohnern schläft der Big Apple nie. In dieses dauer-kreischende Großstadtmilieu taucht die gebürtige New Yorkerin Samira (LUPITA NYONG’O) auf, die sich, ganz simpel, ihre Lieblingspizza besorgen möchte, als die Welt zusammenbricht. Statt der intimen, auf dem Land angesiedelten Familiengeschichte bei den ersten beiden „A QUIET“-Movies katapultiert nun dieser rasante Horrorstreich seine Betrachter mitten ins Herz der Katastrophe nach New York City. Was für die Charaktere bedeutet: keine Erfahrungen, keine Referenzen, keine Regeln. Entweder du passt dich an oder du stirbst. Schnell, gnadenlos, verfuttert. Kaputt-gehend. Denn die Kreaturen sind zwar blind, vermögen aber sau-gut extrem zu hören. Und zu reagieren. Haben es blindwütig auf die Bevölkerung abgesehen.
SIE leitet „die Show“. SAMIRA. Deren hübsche KATZE immer mit-dabei ist. Allerdings nie ein Geräusch von sich gibt. Um so mehr WIR SIE mögen. Und mit-zittern, dass ihr nichts „passieren“ möge. Und ihrer Herrin auch nicht. DIE ab sofort ganz schön gefordert wird. „Oscar“-Preisträgern LUPITA NYONG’O, für ihre darstellerische Leistung einer Sklavin im Film „12 Years a Slave“ wurde sie 2014 als „Beste Nebendarstellerin“ belobigt, führt hier das Ensemble spannend an. (2020 wurde sie im Übrigen vom Magazin „Forbes“ eine der 50 mächtigsten Frauen Afrikas genannt). Allerdings ist die Ruhe hier erste Alien-Pflicht. „Ich wollte, dass die Zuschauer die Welt durch ihre Augen erleben“, verkündete der Autoren-Regisseur Michael Sarnoski. Dabei war ihm außerdem – überzeugend – wichtig, nicht nur mit außergewöhnlichem Horror zu fesseln, sondern der Dystopie Elemente wie Hoffnung und Tiefgang entgegenzusetzen. ALSO:
„A QUIET PLACE: TAG EINS“ ist ein äußerst packender Horror-Knüller, der das diesjährige Sommerkino prächtig zu bewegen weiß. Genau. Fortsetzung folgt, ist zu hören. (= 4 PÖNIs).