DIE ANONYMEN ROMANTIKER

DIE ANONYMEN ROMANTIKER“ von Jean-Pierre Améris (Co-B+R; Fr/Belg 2010; 79 Minuten; Start D: 11.08.2011); kennen SIE das Gefühl? Wenn man sich einen Film ansieht und die Beteiligten sich „dort“ dermaßen hilflos anstellen, dass man sie nur ständig schütteln und schließlich einen (Aufwach-)Klaps ins Gesicht hauen möchte??? So hier bei dieser französischen Seichtigkeit (mit belgischem Finanzpartner). Mit WEM also haben wir es zu tun?: Mit Jean-René und mit Angélique. Zwei Erwachsenen, die sich ständig kindisch aufführen. Weil sie doch sooooooooooooo – und noch mehr – verklemmt sind. RIESIG verklemmt. Was das Zwischenmenschliche betrifft.

ER, Inhaber einer kleinen Schokoladenmanufaktur, die sich kurz vor der Pleite befindet, schwitzt schon beim Gedanken an die private Begegnung mit Menschen, kriegt die volle Panik. Lässt sich ständig wie bislang erfolglos vom Psychiater beraten. SIE ist „extrem empfindsam“, ist in Sachen Schokoladenkreationen aber ein ebenso erfinderisches wie (natürlich) unbekanntes Genie. Bekommt aber diese ewige Tortur mit den Gefühlen einfach nicht in den Griff. Wenn sie jemanden ansprechen muss, fällt sie schon mal schnell in Ohnmacht. In der Gruppe der „Anonymen Romantiker“ erhofft sie sich Hilfe. Abhilfe. Bisher aber vergebens.
Zwei „Solche“, SOLCH ZWEI. Treffen aufeinander. WAS könnten DAS für feine Delikatessen-Pointen (er-)geben? Was für ein schelmisches Melancholie-Poem? Mit viel Lächel-Charme? Als feines Amüsement? Doch von wegen. Diese Beiden gehen einem ununterbrochen auf den Nerven-Keks. Die kommen einfach nicht aus ihren krampfigen Seelen-Puschen. Verändern sich kaum. Gegen Ende ein wenig. Aber bis dorthin zieht sich ihr Getue, ihr penetrantes Slapstick-Gehabe hin wie flüssiger Kaugummi.

Total LANGWEILIG: Obwohl nur knapp 80 Minuten, vergeht hier die Zeit einfach nicht. Obwohl mit ISABELLE CARRÉ (zuletzt: „Rückkehr ans Meer“ von Francois Ozon) und BENOIT POELVOORDE, dem ekligen belgischen Zöllner aus „Nichts zu verzollen“ von und mit Dany Boon, hochkarätig besetzt, ist dies eine kleine einfältige wie hölzerne nachbarliche Zumutung (= 2 PÖNIs).

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