BLACK SHEEP

PÖNIs: (4/5)

Heute mal was Schaurig-Komisch-Schönes. Wieder als DVD-Premiere, zuvor allerdings war der Film kurz auch auf der Leinwand zu sehen: Er war der ERÖFFNUNGFSFILM beim diesjährigen FANTASY-FILMFEST. Und, auch nicht alltäglich, der Film stammt aus NEUSEELAND. Aber seit Mitte der 80er Jahre („Quiet Earth – Das letzte Experiment“ von Geoff Murphy) ist ja auch bei uns Neuseeland als Film-/Kinoland ENDGÜLTIG entdeckt. Inzwischen haben Regisseure wie LEE TAMAHORI („Die letzte Kriegerin“/1994; war damals der erfolgreichste Film in Neuseeland; dann u.a. der Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“/2002) + vor allem natürlich PETER JACKSON (mit seinem 17-fachen „Oscar“-Blockbuster-Movie „Der Herr der Ringe“) Weltgeltung gefunden. Und: Neuseeländische Spielfilme wie „Whale Rider“ von Niki Caro (2002/“Oscar“-Nominierung für die 15-jährige Keisha Castle-Hughes) oder neulich „Mit Herz und Hand“ von Roger Donaldson (mit Anthony Hopkins) gehören inzwischen SELBSTVERSTÄNDLICH zum internationalen Angebot auch unserer Lichtspielhäuser. Jetzt also der unterhaltsame Blick auf:

„BLACK SHEEP“ von Debütant Jonathan King (B + R; Neuseeland 2006; K: Richard Bluck; M: Victoria Kelly; 87 Minuten; deutsche Heimkino-Veröffentlichung: 22.11.2007).

In dem ist es endgültig vorbei mit dem „Schweigen der Lämmer“. Diese nämlich, die Lämmer, schlagen hier blutrünstig zurück. Aber der Reihe nach: Seit Ewigzeiten-schon gelten Schafe als eher „dümmliche“, bemitleidenswerte Opfer (sprich auch: OPFER-LAMM). Gelten als Metapher für Loser/Außenseiter/“das Schwarze Schaf“… der Familie bzw. überhaupt. Doch da der Mensch gerne an ihnen herumexperimentiert, jedenfalls hier, in diesem Film, ist es so, das MUSTERSCHAF soll entstehen, schlagen diese jetzt bestialisch zurück.

Doch der Reihe nach: Auf einer entlegenen neuseeländischen Farm plant der Hausherr mit Hilfe GENTECHNISCHER EXPERIMENTE „das Schaf der Zukunft“ zu entwickeln. Doch leider läuft dem arroganten Schnösel und seinem noch blöderen Personal der Versuch aus dem Ruder. Zugleich treffen hier der traumatisierte Bruder des Farm-Chefs ein, der nach 15-jähriger Abwesenheit seinen Erbanteil verkaufen und schnell wieder verschwinden will, sowie zwei Öko-Aktivisten. Die möchten die Machenschaften-hier aufdecken/öffentlich machen, entwenden einen gläsernen Probebehälter mit einem mutierten Lamm und lassen DEN, ganz klar, versehentlich fallen. Eine blutrünstige Kreatur kann abhauen, sorgt fortan für feine „Ansteckungen“, und schon sind hier Zombie-Schafe und verunstaltete Menschen „auf der Pirsch“. Eine Horror-Komödie mit viel schwarzem Humor und einem sympathischen Figuren-Reigen: Von idealistischen Naturschützern über schurkische Experimentierer und skrupellosem Nadelstreifen-Manager bis hin zur schrulligen Rentnerin und einer belämmerten Festgesellschaft … alle sind vertreten und dürfen sich über die gierigen Attacken der „aufgewachten Lämmer“ wundern und so gar nicht erfreuen. Am Ende blökt sogar der bis dato freundliche Familien-Hund: Fortsetzung folgt???

Ein konsequentes wie uriges Slapstick-Horror-Vergnügen. Mit unorthodoxem Tabu-Humor und gepflegten Special-Effects. Alles ist wunderbar überzogen, schräg, unsensibel. Ein unterhaltsamer Kunstblut-B-Movie-Alptraum läuft hier vergnüglich ab. Blökende Grasfresser kommen als Zombie-Parodisten klasse ‘rüber, wer hätte das gedacht???!!! Prima: der erste PRIMA-unkorrekte DVD-Weihnachtsfilm in diesem Jahr! (= 4 PÖNIs).

Anbieter: „Ascot Elite Home Entertainment“.

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