ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT III

Wie war das noch? Im ersten Teil von „Zurück in die Zukunft“ (s. Kino-KRITIK) steuerten der sympathische Teenie Marty McFly (MICHAEL J. FOX) und der schrullige Wissenschaftler Doc Brown (CHRISTOPHER LLOYD) mit ihrem futuristischen Vehikel aus den Achtzigern in die Fünfziger zurück. Von 1985 nach 1955. Dann sausten sie im Teil 2 (s. Kino-KRITIK) zwischen den Jahren 2015, 1985 und 1955 umher. Jetzt aber, in „ZURÜCK IN DIE ZUKUFT III“ von Robert Zemeckis (B + R; USA 1989/1990; Co-B: Bob Gale; K: Dean Cundey; M: Alan Silvestri; 118 Minuten; deutscher Kino-Start: 12.07.1990); müssen sie sich in einer Zeit behaupten, in der noch ganz urwüchsige Regeln herrschen. Doch zunächst sehen wir die beiden Zeitreisenden, wie sie 1955 versuchen, endlich wieder in die “richtigen“ Achtziger zu kommen und dabei eine erstaunliche Entdeckung machen, den Grabstein von Doc Brown.

Doc Brown wird am 7. September 1885 in Hill Valley hinterrücks erschossen werden, wenn ihm nicht rechtzeitig geholfen wird. Marty muss also wieder einmal zurück, um die Zukunft zu retten. Gesagt, getan, gefahren. Marty und Doc und der Wilde Westen. Da wird gerauft und geschossen, da fallen starke Worte, da sind echte Kerle gefragt. Leider aber zählt Doc Brown nicht dazu. Denn der muss sich ausgerechnet jetzt verlieben. Der zauberhafte “Störfaktor“ heißt Clara (MARY STEENBURGEN) und ist nicht nur hübsch, sondern auch Lehrerin. Währenddessen will “Mad Dog“ Tannen Marty unbedingt abknallen. Doc hat mehr Probleme mit seinem Herzen, als mit der Rückkehr in die Zukunft und trinkt zu allem Übel auch noch genau einen Schluck zu viel, und Marty weiß gar nicht, was er zuerst machen soll: abhauen oder duellieren oder… sich erst mal einen neuen, zünftigen “Western“-Namen geben, wie zum Beispiel Clint Eastwood?!

Fortsetzungsgeschichten sind seit jeher im Kino ein großes Problem. Die meisten sind nur das Wiederkauen des alten Themas, sind eintönig und lahm. Ganz selten, wie etwa bei “French Connection“, “Der Pate“ oder „Indiana Jones“, überzeugte auch die zweite neue Geschichte. Das aber gleich drei auf einmal funktionieren, das ist nun ganz außergewöhnlich und beinahe sensationell. Aber “Zurück in die Zukunft“ wirkt und klappt tatsächlich gleich dreimal. Auch in Teil 3 ist die Story logisch, intelligent, witzig und vor allem stimmig. Nahtlos und richtig fügen sich die Ereignisse an und zusammen, ist der Rahmen und sind die Personen herrlich aufzurätseln und logisch beieinander. Gegenüber den ersten beiden Teilen wird jetzt die Story zugunsten einer Aneinanderreihung von Slapstick-Gags und aufwendigen technischen Späßen zurückgenommen. Doch das Amüsement ist immer noch sehr groß. “Zurück in die Zukunft III“ spielt wieder auf der wundervollen Tastatur des Erwachsenentraums von der ewigen Kindheit und des Kindertraums von der Anerkennung als Erwachsener. Wobei sich diesmal der kauzige Doc Brown mehr austoben darf als Marty, dem die ersten beiden Abenteuer “gehörten“.

“Zurück in die Zukunft III“ vermittelt erneut gute Parkett-Laune und ist Kino zum Wohlfühlen (= 3 ½ PÖNIs).

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