Die wilde Farm

DIE WILDE FARM“ von Dominique Garing und Frédéric Goupil (B+R; Fr/D 2009; 90 Minuten; Start D: 09.09.2010); da begeben wir uns doch lieber mal wieder hin zu den “besseren Menschen”, den Tieren. Über die Produktion, die nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Silke Lambeck entstand, heißt es: Gedreht wurde im französischen Dampierre-en-Bresse/Burgund. Die Dreharbeiten dauerten mehr als 12 Wochen und ergaben schließlich 193 Stunden Rohmaterial. 8 Monate dauerte anschließend die Arbeit im Schneideraum für die endgültige Leinwandfassung.

Durchschnittlich befanden sich täglich 40 Menschen und 200 Tiere am Set, darunter 4 Katzen, 9 Kaninchen, 8 Mäuse (sogar eine grüne Maus), 2 Hunde, eine Eule, 13 Ferkel, 37 Hühner, ein Igel, 17 Kühe mit ihren Kälbern, eine Elster, 20 Enten, 2 Schwalben, 16 Puten sowie ein Regenwurm. Und 2 Zwergmäuse. Was für ein Film! Zum Thema: TIERE ALLEIN IM HAUS. Weil der Bauer plötzlich erkrankte und in die Klinik musste, sind die Tiere auf einem Bauernhof plötzlich auf sich allein gestellt. Futter und Schutz gibt es vorübergehend nicht. Was machen sie? Wie machen sie das…mit dem Nunmehr-Selbstversorgen-Müssen? Und dem Überleben inmitten der vielen (unbekannten) Gefahren? Was passiert NUN???

Dies und vieles andere, davon handelt, zeigt, erzählt, berichtet dieser „komische“ Tierfilm. DER zwischen Dokumentation und Fiktionsspiel unterhaltsam pendelt. Mit sowohl pädagogischem wie augenzwinkerndem Spaßansatz. Ohne dabei kitschig zu sein, denn um mit der überraschenden Freiheit wirklich etwas anfangen zu können, gilt es für das tierische Personal hier, einige heikle wie verblüffende Erlebnisse, urige Abenteuer und Kämpfe zu überstehen. Der Kreislauf des Lebens. Diesmal in einer rein tierischen Gemeinschaft. Gesellschaft. Wo jeder – wie bei den Menschen – sehen muss, dass er halbwegs „über die Runden“ kommt. Ein toll fotografiertes, zauberhaftes Natur-Märchen. Für Menschen, die Tiere mögen, ein Vergnügen. Und lehrreich, denn so nahe kommt man so manchen Tieren nie. Zudem – mit einem feinen Soundtrack von MAX RICHTER (neulich: „Europäischer Filmpreis“ für die Musik zu „Waltz with Bashir“) ausgestattet, begleitet. Während bei uns die Schauspielerin LUISE BÄHR (aus der TV-Serie „Der Landarzt“) für den sanften, unaufdringlichen Off-Kommentar sorgt.

„Die wilde Farm“ oder: Tierisch gut, ein exzellentes Familienprogramm (= 3 ½ PÖNIs).

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