VOLL VERKATERT

PÖNIs: (3/5)

„VOLL VERKATERT“ von Barry Sonnenfeld (Fr/China 2015; B: Gwyn Lurie, Matt R. Allen, Caleb Wilson, Daniel Antoniazzi, Ben Shiffrin; K: Karl Walter Lindenlaub; M: Evgueni Galperine, Sacha Galperine; 87 Minuten; deutsche Heimkino-Veröffentlichung: 31.03.2017); bei 5 Autoren ist Misstrauen angesagt. Dazu: Viele Hollywood-Amis – wie Regisseur Barry Sonnenfeld (3 x „Men In Black“) und Promi-Akteure wie der zweifache „Oscar“-Preisträger KEVIN SPACEY („Die üblichen Verdächtigen“; „American Beauty“); wie „Oscar“-Preisträger CHRISTOPHER WALKEN („Die durch die Hölle gehen“) und „Golden Globe“-Preisträgerin JENNIFER GARNER (TV-Serie „Alias – Die Agentin“) – in einer Co-Produktion Frankreich/China, merkwürdig. Dazu: Zweimal hatte der Film hiesige Kinostart-Termine, 17.11.2016 und 27.04.2017, doch wurden diese immer wieder gecancelt. Schließlich wurde der Film bei uns gleich fürs Heim-Kino freigegeben, was völlig in Ordnung ist: Sage ich des Öfteren, dass dieser oder jener Heimkino-Film große Kino-Qualität besitzt und eigentlich zuerst auch dorthin gehört, ist es hier umgedreht: Dieser Film hat im Premieren-Kino absolut nichts zu suchen. So schlicht ist er.

Warum ich ihn dennoch hier vorstelle? Antwort: KATZEN. „Nine Lives“, so der Originaltitel, setzt „Mr. Kuschelpuschel“ in Bewegung, und bei Katzen sehe ich grundsätzlich immer voll grün. Zwar erfahre ich aus dem Bonusmaterial, dass der pfotige, herrlich grünäugige Hauptdarsteller aus dem Hause „Norwegische Waldkatze“ von insgesamt 19 Katzen dargestellt wurde, doch das schmälert keineswegs den emotionalen Gesamteindruck: Katze(n) … wie wunderbar.

Die Story ist schnell erzählt: Ziemlich ruppiger reicher Ami-Geschäftsmann namens Tom Brand (Kevin Spacey; mit der deutschen Stimme von OLIVER KALKOFE) gerät in den Körper einer Katze und muss eine zeitlang sein Da-Sein aus dem Blickwinkel von Mr. Kuschelpuschel betrachten und erleben. Was natürlich Fieslinge auf den Plan ruft, die seine Firma kurzfristig wie „feindlich“ übernehmen beziehungsweise verscherbeln wollen. Inzwischen merkt „Kater“ Tom Brand endlich, was er eigentlich für eine tolle Familie und vor allem für eine herzige Tochter hat. Bis es zur Rückwandlung kommt passieren wenig aufregende, sehr vorhersehbare und kaum nennenswerte Vorkommnisse, also innerhalb der Menschen-Gemeinde. Anders sieht es dagegen aus, wenn wir Ihre Majestät Kuschelpuschel in Aktion erleben und mit seinen begleitenden (Oliver Kalkofe-)Kommentaren köstlich-frech hören, da wird es – augenzwinkernd – komisch. Und niedlich. Und ulkig. Also einfach-schön.

Im übertragenen Ulk-Sinne: Wenn Christopher Walken als „Katzenflüsterer“ mit „Kater“ Kevin Spacey kommuniziert und ihn auf den Arm nimmt, steppt die Show. Oder wenn dieser, also der aufgeweckte Vierbeiner, auch im Fell-Zustand Scotch anstatt Wasser bevorzugt. Mit Kater-Folgen, natürlich. Die alte Leier inspirierend-tierisch neu: Ein ziemlich garstiger Mensch muss sich erst in ein Tier, hier: eine Katze, verwandeln, um schließlich zum wahren Menschen zu werden. Dies hatten wir schon öfters in der tierisch-menschlichen Filmgeschichte, bestes Klassiker-Beispiel: „Der Hund, der Herr Bozzi hieß“ von Ladislao Vajda aus dem Jahr 1957; mit Peter Ustinov, nun also die zigste Neuinterpretation. Im Katzen-Milieu. Wie gesagt, schlicht, aber in den – vielen – Katzen-Motiven einfach putzig. Was nur absolute Katzen-Fans (wie ich) wahrscheinlich verstehen.

Ein Film, der nur bedingt zu mögen ist, dann aber tierisch-intensiv (= 3 PÖNIs).

Anbieter: „Universum Film“.

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