VIELMACHGLAS

PÖNIs: (1/5)

„VIELMACHGLAS“ von Florian Ross (D 2017; B: Finn Christoph Stroeks; K: Felix Novo de Oliveira; M: Jonas David, Rasmus Zschoch; 89 Minuten; deutscher Kino-Start: 08.03.2018); die Sperrfrist ist heute abgelaufen, jetzt darf der Verriss kund getan werden. Denn bei dieser – natürlich – vielgeförderten neuen deutschen Komödie handelt es sich nicht, wie das Fachmagazin „Cinema“ in ihrer Kritik (!) von Volker Bleeck innerhalb der am 22. Februar 2018 (!) erschienen März-Ausgabe schreibt (!), um einen „liebenswerten Selbstfindungstrip mit Witz und Herz“, sondern um ein ganz erbärmliches neues deutsches Road Movie aus den Produktionsstätten von Til Schweiger & Matthias Schweighöfer. Wie schon der Titel signalisiert.

JELLA HAASE, 25, die fröhliche Chantal-Kesse aus den drei „Fack Ju Göhte“-Erfolgsfilmen, mimt hier eine schlichte, lebensunentschlossene Provinz-Chantalle, die Marleen heißt und ihren, sich ständig auf Weltreise befindenden Bruder Erik (Matthias Schweighöfer, 36, mit Rasta-Locken und Tattoos) vermisst. Als der mal wieder – für uns: ein unsympathisch auftretender Angeber-Spinner – auftaucht, verunfallt er bald darauf tödlich, so dass sie nun seinen letzten großen Reise-Wunsch – Island – erfüllen = ausführen will. Chan…, nein Marleen übernimmt sein Ticket, macht sich im kurzen Röckchen, mit Kleintasche und 18 Euro heimlich auf den Weg nach Hamburg, um dort auf „sein“ Schiff zu gelangen. Immer mit im Gepäck: Das Vielmachglas, ein Geschenk von Erik, das ihr Mut machen soll. Für ein Viel-Mehr-Ja-Sagen im neuen Abenteuer-Findungs-Leben. Allerdings: eben ohne spannende, ulkige, pfiffige oder überzeugend-pointierte Abenteuer. Beziehungsweise: nur eben stark verkrampft gemachte. Sogenannte Selbige. Durchsetzt von permanentem Ideen-Durchfall.

„Vielmachglas“ ist Belästigung-pur; gemixt mit schwachsinnigen, langweiligen Episoden, fahrigen Bewegungen, dümmlichen Banalitäten. Plattester Kommunikation. Während einmal mehr die bekannte („erklärende“) Ausrufungszeichen-Jaul-Musik aus den filmischen Schweiger-/Schweighöfer-Eskapaden ebenso nervig-billig tönt (für einen eigenen Soundtrack langt es offensichtlich nie) wie auch eine ständig aufdringlich-herumplappernde YouTuberin-Zufallsbegegnung entsetzlich-blöd auf den Keks geht (Emma Drogunova); und der Fotograf Ben (Marc Benjamin), der bei ihren Notfällen öfters plötzlich auftaucht, für den erklärenden Sinn ihres künftigen Lebens – einschließlich wohl Lover-Part – zuständig wird.

Was für eine flache Banalität. Was für ein handwerklicher Dünnschiss. Als totales Unterhaltungs-Desaster. Wer ist Florian Ross und warum behelligt er uns damit? Im Kino? Und: Jella Haase, die ewig-köstliche Proll-Chantal, sollte sich künftig nicht mehr so unmöglich-dumm und dämlich verkaufen wie hier geschehen (= 1 PÖNI; wg. IHR).

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