UNTERNEHMEN CAPRICORN

PÖNIs: (4,5/5)

„UNTERNEHMEN CAPRICORN“ von Peter Hyams (B + R; GB/USA 1977; K: Bill Butler; M: Jerry Goldsmith; 123 Minuten; BRD-Kino-Start: 03.08.1978; DDR-Kino-Start: 20.07.1979; Heimkino-Veröffentlichung: 24.08.2017); auf der Liste mit den „schärfsten Verschwörungstheorien“ steht immer noch mit-weit vorne: „die so-genannte Mondlandung“ vom 20. Juli 1969 (mit Neil Armstrong als erstem „Mond-Betreter“). Dieser ebenso fantastische wie zeitlose Fiction-Thriller bestätigt diese „Vermutung“ mit lustvoller Fake-Atmosphäre und hochkarätiger Suspense-Stimmung.

Außerdem, eine private Notiz dazu: „Capricorn One“, so der Originaltitel, wartet mit einem Ende auf, das ich im Verlaufe der vielen Jahre nie vergessen habe, das immer im Gedächtnis „vorhanden“ = abrufbar geblieben ist.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA, federführend: ihr Projektleiter Dr. James Kelloway (HAL HOLBROOK), hat totalen Mist angerichtet. Was ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte und im Kalten-Kriegs-Wettlauf mit der Sowjetunion einleiten sollte, hat sich in der Praxis als „Fehlgriff“ erwiesen: Der erste bemannte Flug zum Mars scheitert aus technischen Gründen. Um dies nicht in der Öffentlichkeit peinlich zugeben zu müssen, aber auch: um dem gigantischen finanziellen Desaster auszuweichen, wird eine tollkühne Lügen-Idee entwickelt. Beziehungsweise: praktiziert. Thema: Die Mars-Landung ist „geglückt“. Was hier so viel heißt wie: Sie wurde „erfolgreich“ in einem Studio nachgestellt. Allerdings ist „der große Bluff“ in Gefahr. Ein neugieriger Journalist, Robert Caulfield (ELLIOTT GOULD), ist durch einige Ungereimtheiten mißtrauisch geworden und beginnt – unter Gefahren für Leib und Leben – zu recherchieren und stößt auf immer mehr „Eigenartiges“; andererseits hat die NASA inzwischen der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass die Raumschiff-Kapsel mit den drei Astronauten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht ist und die Insassen der „Capricorn One“ tot sind. Fortan müssen die lebenden Astronauten Charles Brubaker (JAMES BROLIN), Peter Willis (SAM WATERSTON) und John Walker (O.J. Simpson – genau „DER“) um ihr Leben bangen, denn die NASA will unter allen Umständen an den verbreiteten Machenschaften festhalten. Was bedeutet: Die Drei befinden sich in akuter Lebensgefahr. Dort, in der US-Militärbasis, mitten in der Wüste. Wo die eigenen Leute plötzlich zu Gegnern mutieren. Während der US-Präsident bereits an seiner Trauerrede arbeitet, von wegen: „Drei mutige Pioniere haben ihr Leben für die Raumfahrt gelassen“.

Ein brillanter Unterhaltungs-Klassiker: Frech, amüsant in den Charakteren, zu denen sich auch noch TELLY „Kojak“ SAVALAS als durchgeknallter Schrottflugzeug-Pilot Albain gesellt, und mit fiebriger Action-Rasanz durchsetzt. „Unternehmen Capricorn“ ist gedanklich von zünftigem „Watergate“-Hauch durchlüftet und argumentiert mit knackig-zynischen Dialogen knuffig-böse. Was damals teilweise als „oberflächliche Fiktion“ in den Medien („Film-Dienst“) schnell abgetan wurde, sieht und hört sich heute als durchaus fesselndes Spannungs-Abenteuer mit faszinierendem Real-Geschmack an: Effektvoll täglich belogen zu werden, ist doch heutzutage nichts Neues mehr. Im Gegenteil, wir haben uns längst damit „arrangiert“ und sind daran gewöhnt. Abgestumpft.

Umso hochinteressant-spaßiger ist diese Film-Entdeckung jetzt zu bewerten. Die mit viel informativem wie unterhaltsamen Bonusmaterial versehene „Special Edition“ im edlen Steelbook (Audiokommentar von Peter Hyams; Making-of; Super 8-Fassung…) rundet die filmische Begegnung mit diesem hervorragenden, hochkarätigen Spannungsfilm-Klassiker ab (= 4 1/2 PÖNIs).

Anbieter: „Koch Media“.


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