TATORT: WALDLUST (4.3.2018)

Quelle: SWR/Martin Furch

PÖNIs: (1/5)

AXEL RANISCH, geboren am 30. Juni 1983 in Berlin, ist Drehbuch-Autor, Schauspieler, Produzent und auch Regisseur (Kinofilme: „Dicke Mädchen“, 2011; „Ich fühl‘ mich Disco“/2013). Für den SWR drehte er, als „Tatort“-Debütant, den Mundart-Amateur-Krimi-Jux „Babbeldasch“, mit Profi „Lena Odenthal“ alias Ulrike Folkerts als Aushängeschild, der am 26. Februar 2017 von der ARD erstausgestrahlt wurde, auf viele Proteste von Medien und Zuschauern stieß und mit 6,35 Millionen Zuschauern nur eine maue „Tatort“-Quote einfuhr.

Nichtsdestotrotz durfte Axel Ranisch auch für die 67. Lena Odenthal-Folge (seit Oktober 1989 im Dienst) wieder als Spielleiter antreten. „Waldlust“ hieß der 1050. Insgesamt-„Tatort“ heute Abend, für den „Babbeldasch“-Autor Sönke Andresen erneut das Drehbuch verfasste. Und: War es wieder solch ein bescheuerter Exoten-Krimi? Ja. Leider. Zwar diesmal mit Profis besetzt, sowie mit der 96-jährigen Oma des Regisseurs, Ruth Bickelhaupt, als „Tänzerin Lilo“, aber ebenso Hokuspokus-behämmert. Marke: „Das Wirtshaus im Spessart“ (BRD 1957) als heutiges Doof-Provinz-Spiel. Mit einem beknackten Krimi-Drehbuch, das chronologisch verfilmt wurde und dessen armselige Figuren wieder viel Atem für schauerliche Improvisationen bekamen. Während die eigens für diese „Tatort“-Folge von Martina Eisenreich komponierte Musik mit Klassik-Charme von der „Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz“ eingespielt wurde und für eine attraktive Spannungs-Atmosphäre sorgt, die aber umgehend von den Bildern, Motiven und Personen plump zerstört wurde.

Und dass schon wieder Polizisten/Innen mordende Land-Psychos sind, geht einem auch längst schon auf den tatortlichen Klischee-Handlungs-Keks.

Lena Odenthal in einem Dummbazi-Umfeld. Was würde wohl ihr ehemaliger Kumpel-Partner Kopper hier machen? Wohl wütend-polternd dazwischen-hauen und sich aus dem überkandidelten Staube machen. Vor so vielem Blödsinn, besser: Krimi-Irrsinn. Aber das Team um Solo-Lena, ihre Assi Johanna Stern (= Lisa Bitter; genau) besitzt keinerlei Feeling und zählt nicht, erweist sich inzwischen als auch nur noch gnadenlos beschränkt. Was die eigentlich gute Ulrike Folkerts einfach nicht verdient hat. So zum wiederholten „Tatort“-Male verarscht zu werden (= 1 PÖNI/Musik).

 

Teilen mit: