TATORT: UNTER KRIEGERN (8.4.2018)

Quelle: HR/Bettina Müller

PÖNIs: (4/5)

Die schlechte ARD-Nachricht zuerst: „Münster“, den „Tatort“-Quotengiganten, mit Jan Josef Liefers & Axel Prahl, gibt es 2018 nur ein einziges Mal, nämlich am Sonntag, den 27. Mai mit der Folge „Schlangengrube“. Zwei weitere Folgen sind in Planung, werden aber erst im Herbst und Winter 2018 realisiert.

Zum heutigen Abend: Die „Hessen“-Vorgänger Nina Kunzendorf & Joachim Król waren toll und fuhren dabei auch exzellente Quoten ein. Das neue Frankfurt am Main-Kriminalisten-Team, seit Oktober 2013 im „Tatort“-Amt, Margarita Broich & Wolfram Koch als Hauptkommissarin Anna Janneke & Hauptkommissar Paul Brix, haben es – sagen wir es nett – bisher nicht geschafft, ihre wunderbaren Vorgänger vergessen zu machen. Ganz im Gegenteil, ihr letzter (sechster) Auftritt im Geister-„Tatort“-Krimi „Fürchte dich“ vom 29.10.2017 war eine Zumutung. Parapsychologischer-Hokuspokus-Schwachsinn. Für die aktuelle Krimi-Arbeit, „Unter Kriegern“, waren für das Drehbuch Volker Einrauch und für die Regie die Auch-Kino-erprobte Spielleiterin Hermine Huntgeburth („Die weiße Massai“) verantwortlich. Die Beiden arbeiteten schon für den dritten Hessen-„Tatort“-Film mit Janneke & Brix – „Die Geschichte vom bösen Friedrich“ – zusammen, der erstmals am 10. April 2016 gesendet wurde. Konnten sie heute für das zuletzt so gebeutelte Duo Besseres herausholen? Ganz klare Fazit-Antwort: ja.

Der Titel ist Programm: Wir befinden uns kaum noch unter humanen Menschen, sondern tatsächlich unter menschlichen Kriegern. Jeder führt seinen eigenen Krieg. Die so genannten Starken befehlen, kommandieren, bemühen sich zu täuschen und zu tricksen, um Erfolg zu haben/zu bekommen; die Schwachen versuchen, sich auf ihre ungelenke, kaputte Art zu wehren. Rücksichtnahme kennt keine Seite. Zwangsläufig sterben „Krieger“. Hermine Huntgeburth hat einen faszinierenden Psycho-Thriller zum trüben Abgründe-Leben von „herrlichen Stinkstiefeln“ geschaffen. So hervorragend eisig kalt, dass sich enorme Suspense entwickeln, ausbreiten konnte. Wobei die beiden Polizisten diesmal nur zum moderieren und Stichworte-geben benötigt wurden. Auffallend, schon der zweite „Tatort“-Sonntag hintereinander, wo ein kleiner Bub (JURI WINKLER) für eine enorme Klasse-Anspannung sorgte. Der 7. Film vom Team aus Frankfurt am Main war der bislang „Tatort“-Beste (= 4 PÖNIs).

 

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