TATORT: DÉJÀ-VU (28.1.2018)

Quelle: MDR

PÖNIs: (4/5)

Der Glaube, das Gefühl, etwas schon einmal gesehen/erlebt zu haben, das bedeutete der heutige „Tatort“-Titel aus Dresden, denn der hieß: „Déjà-vu“ (aus dem Französischen: „schon gesehen“); Drehbuch: Mark Monheim und Stephan Wagner; Regisseur: der 31-jährige Dustin Loose aus Bonn (Studentenfilm-„Oscar“-Preisträger von 2015 für: „Erledigung einer Sache“). Seit dem 6. März 2016 ist das Trio Oberkommissarin Hennie Sieland (ALWARA HÖFELS), Oberkommissarin Karin Gorniak (KARIN HANCZEWSKI) und der „Wessi-Kauz“ Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel (MARTIN BRAMBACH) in MDR-„Tatort“-Aktion, heuer zum fünften Male, im insgesamt 1045. ARD-Serien-Fall. Zuletzt, am 12. November 2017, in „Auge um Auge“, waren sie ganz ordentlich aktiv und konnten erstmals positiv punkten (= 3 PÖNIs), auch, weil dort das frühere private Gezeter bei den Dreien endlich zurückgenommen wurde, zugunsten der vermehrten Konzentration auf den Spannungsfilm, für den (eigentlich) sie alle antreten.

Hier wurde „das Private“ dramaturgisch mit-eingebaut. Und auch der dauer-aufgeregte „Schnabel“ – trotz Hitze immer in Anzug und Krawatte – darf jetzt und endlich „richtig“ mitspielen („Kann denn nicht mal was Schönes passieren?“). Motto heute: In der Hitze von Dresden. Um die 34 Grad plus lassen alle porös und verbal durchdrehen. Ungehörig „laut“ werden. Denn der Fall, um den es hier geht, ist widerlich: Ein 9-jähriger Junge ist umgebracht worden. Von einem pädophilen Lustmörder. Den wir Zuseher frühzeitig kennenlernen. Was der Spannung aber nicht schadet. Im Gegenteil. Wie überhaupt – diese sonst so des Öfteren annoncierte sächsische Nonchalance alias banale „Witzigkeit“ ist bei diesem Thema natürlich ‘raus. Zudem gilt es auch, einen ähnlich grauenvollen Parallel-Kriminalfall aus der Vergangenheit einzubinden. Da ist für „Späßgen“ kein Platz. Und das Entsetzen groß. Was der Geschichte und dem Film gut tut. 90 Minuten hochgradige Wut auf allen Seiten, spürbare Verzweiflung bei den Beteiligten, mit einem emotional aufgeheizten Klasse-Charaktere-Ensemble. „Dresden“ kommt immer besser in „Tatort“-Schwung (= 4 PÖNIs).

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