TATORT: AUGE UM AUGE (12.11.2017)

Quelle: MDR

PÖNIs: (3/5)

Regie: Franziska Meletzky, die neulich erst mit dem Honecker-Kinofilm „Vorwärts immer!“ einen tragikomischen Nerv traf. Für den vierten MDR-„Tatort“ aus Dresden schrieben Ralf Husmann (= Schöpfer des legendären „Stromberg“) und Krimi-Experte Peter Probst das Drehbuch, während die Regisseurin hierfür „mitarbeitete“, wie es in einer Meldung heißt. „Auge um Auge“, der 1.035-ARD-„Tatort“ insgesamt, war ein – im positiven Sinne – grundsolider Spannungsfilm. Mit einer fies-frommen Botschaft: Versicherungen sind gierig in Sachen Policen, aber gemein und bockig, wenn es um die Auszahlung bei einem Versicherungsfall geht. Deshalb hier: Es wird gemeuchelt. Die beiden Oberkommissarinnen Henni Sieland (ALWARA HÖFELS) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) haben nicht mehr so viele gleichzeitige private Gefühle (störend) abzuarbeiten, und auch ihr bislang als Wessi-Dowie überzeichneter Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) kommt endlich auch in halbwegs „normales“ Fahrwasser. Wobei die Betonung auf „halbwegs“ liegt. Und: Die ordentliche Krimi-Chose vermag sogar einige überzeugende spitze Schwarzhumor-Pointen zu setzen: Wenn der Mann im Rollstuhl auffordert, „Wollen Sie sich nicht auch setzen?“ und Frau Polizistin unverblümt antwortet: „Nein danke, ich steh‘ gern“. Husmann, ick höre (gerne) deinen „Stromberg“ ansatzweise durch. Fazit: Dresden ist jetzt zumindest mit-dabei: im sonntäglichen tatortlichen Unterhaltungsrennen (= 3 PÖNIs).

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