TATORT: AM ENDE GEHT MAN NACKT (9.4.2017)

PÖNIs: (4,5/5)

„AM ENDE GEHT MAN NACKT“ heißt der – nach April 2015 und Mai 2016 – dritte ARD-„Tatort“-Krimi aus Franken. Wo ein vierköpfiges Ermittler-Team zugange ist: Hauptkommissarin Paula Ringelhahn (DAGMAR MANZEL), Hauptkommissar Felix Voss (FABIAN HINRICHS), Kommissarin Wanda Goldwasser (ELI WASSERSCHEID) sowie Kommissar Sebastian Fleischer (ANDREAS LEOPOLD SCHADT). Zu ihnen gesellt sich ab und zu auch der „Leiter der Spurensicherung“ Michael Schatz, der vom ortsansässigen Kabarettisten-Grantler MATTHIAS EGERSDÖRFER gespielt wird (nachdem ursprünglich mal Kabarettist „Erwin Pelzig“ alias Frank-Markus Barwasser für diesen Part vorgesehen war). Der ARD-Tatort Nr. 1018, Buch: Holger Karsten Schmidt; Regie: der Schweizer Markus Imboden (mit seinem insgesamt 6. „Tatort“), besetzte ein hochpolitisches wie aktuelles Gesellschaftsthema in unserem Land.

Gibt es einen „normalen“ und zugleich bedeutsamen „Tatort“-Film? Dieser jedenfalls war solch einer, kam mit vergleichsweise wenig „Spektakel“ aus und war dabei dennoch emotional-packend und berührend-spannend. Stichwort: hier zu Lande. Es gibt ein Recht auf Asyl, aber ein Recht auf Mitmenschlichkeit in Würde und Akzeptanz nicht. Auch nicht in Bamberg. Wo braunes Gesindel sein widerwärtiges Handwerk ausübt: die Einen im Zerstören, die Anderen im gierigen Profitstreben: aus dem Unglück von geflohenen Menschen. Die Einen in Motorrad-Kleidung, die Anderen im feinen Anzug-Zwirn. Mittendrin die Polizei als entsetzte Beamten-Menschen.

Übrigens: Das Nicht-Happy-Ende war nur mehr konsequent.

Und: DAGMAR MANZEL wieder zu begegnen, auch wenn sie hier nur „begleitend“ tätig war, war ungemein erfreulich; sie ist und bleibt eine darstellerisch-hochkarätige Wucht. Ist außerordentlich „unterhaltsam“.

Gratulation: Dieser 3. Franken-„Tatort“ verdiente das Prädikat: ganz ausgezeichnet (= 4 1/2 PÖNIs).

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