STAR TREK INTO DARKNESS

„STAR TREK INTO DARKNESS“ von J. J. Abrams (USA 2012; B: Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof; K: Daniel Mindel; M: Michael Giacchino; 132 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.04.2013); die neue Show um die “wilden Jungen” auf dem Raumschiff Enterprise, also lange vor „Captain Kirk Senior“ (William Shatner) und „Mr. Spock Senior“ (Leonard Nimoy; inzwischen 82-jährig und auch hier wieder kurz zu sehen), geht aufwändig weiter. Ein Budget von 185 Millionen Dollar stand für die Fortführung zur Verfügung. WIE es NEU begann und was überhaupt zum gesamten STAR TREK-Kosmos erwähnenswert ist, hatte ich vor vier Jahren anlässlich des deutschen Kinostarts von „STAR TREK“ am 7. Mai 2009 im Text zusammengefasst, auf den ich verweise (s. Kino-KRITIK). So dass es gleich losgehen kann. Mit dem phantastischen Rummel im Sternzeit-Jahr 2259,55: wo gleich großer Ärger annonciert ist. Irgendwo „draußen“ wird ein Planet (Nibiru; mit lächerlich maskierten Urwesen) von einem brodelnden Vulkan bedroht. Die Enterprise-Crew möchte dies verhindern, aber dadurch gerät Spock (wieder: ZACHARY QUINTO) in Lebensgefahr. Um ihn zu retten, „zeigt“ sich – entgegen der Spielregeln – die Enterprise der unterentwickelten Spezies, was anschließend zu viel offiziellem Ärger führt. In der Chefetage der Föderation. Spock wird strafversetzt, Kirk kommt mit einem strengen Verweis davon. Doch als in London ein Terroranschlag auf das Archiv der Sternenflotte verübt wird, müssen die beiden Helden-Freunde samt Enterprise-Team wieder zurück. In den Kampf-Ring. Und ab geht die Fiction-Luzi.

Weil der 11. Kinospielfilm dieser Reihe „neulich“ – mit weltweit 385 Millionen Dollar Einnahmen – so erfolgreich war, wurde nun weiter gebastelt. Und wie stets bei den „Star Trek“-Movies nach dem äußerlich gleichen Trocken-Schema: Irgendwas blinkt immer und muss blitzschnell „gedrückt“ werden. Irgendjemand, zum Beispiel Ensign Pavel Chekov (ANTON YELCHIN), flitzt ständig hysterisch („spuckend“) durch die Gegend und soll ganz schnell mal etwas eigentlich „Unmögliches“ technisch vollbringen. Um die Chose „bei Laune“ zu halten. Irgendwer-Mehrere reden, erklären, erläutern, rätseln, also debattieren STÄNDIG herum: „Star Trek Into Darkness“ ist einer der geschwätzigsten Antispannungsfilme aller Zeiten. Bevor „Action passiert“, muss immer erst „die Erklärung“ her, damit wir überhaupt wissen, warum… weshalb… und wieso. Jetzt gerade dies & das gleich angezeigt sein wird. Ein an- und fortdauerndes Gerede. Gibt es hier. Wichtigtuerisches Geplapper. Mit zugegebenermaßen ordentlicher Zwischendurch-Fiction-Optik. Die innervulkanische Anfangssequenz ist tatsächlich „heiß“, bevor es danach an viel baulich und technisch Bekanntes geht. Lange Gänge, voluminöse Kontrollräume, viel buntes Blech, hektische Betriebsamkeit, voluminöse Maschinen, permanentes Musikgetöse als nervende Dauerbeschallung und diese andauernd nervende Hin- und Her-Fragerei. Kann die große Aufgabe wohl gelingen, einen besonders perfiden Terroristen aus den ehemals eigenen Reihen noch aufzuhalten? Dieser, John Harrison (BENEDICT CUMBERBATCH, der großartige neue britische TV-„Sherlock Holmes“), mimt den Zeitgeist.

Heutzutage sind kriegerische Aktionen, Folter, Terroranschläge, atomare Bedrohungen weltweit an der Front-Tagesordnung. Also müssen auch die aktuellen Filme, zynisch besehen, „diesem Trend“ folgen. So entwickelt sich aus der einst „gemütlichen“ Space-Opera mit Familienraumschiff-Charme, Motto: die „simple“ Erforschung des Weltalls, jetzt eine gigantische Science Fiction-Krimi-Gangster-Orgie. Mit einem zuletzt handfestem „Bruce Willis“-Duell. „Stirb langsam“–hier = Kirk gegen Harrison. Es wird zünftig gerauft, und es gibt mächtig eins auf die gegenseitigen Nüsse. (Aber ohne sonderlich „umfangreiche“ Verletzungen für den guten Captain; natürlich). Während die hübschen Mädels „bangen“. Dürfen. Die schwarze Schönheit ZOE SALDANA („Columbiana“) als Lt. Nyota Uhura sieht mit ihrem niedlichen Pferdeschwanz und ihrem perfekten Make-up wie eine Modelschnute aus dem Heidi Klum-Umfeld aus. Auch dann im schmucken Mini mit „Raum“-Stiefelchen. Sogar bei deftigsten Erschütterungen bleibt sie immer fein angezogen und wirkt „sauber“. Clean… adrett. Ist nie etwa lädiert. Und bangt still um „ihren“ Kirk. ALICE EVE dagegen darf als Sexy-Blondie Dr. Carol Marcus, frisiert wie die Claus Kleber-„Heute Journal“-Kollegin Gundula Gause, wie ein „Fräulein Prinzessin Eisenherz“ marionettenhaft herumjuxen, um pubertäre Alphaherzen höher schlagen zu lassen. Girlies an Bord. Sozusagen. Ach nö. Wie lausig fade. Dies und überhaupt. Sehr viel hier ist dümmliche Berechnung.

ER aber ist DER eigentliche Star. Natürlich – was für ein Schauspieler-GIGANT: BENEDICT CUMBERBATCH. Der 36-jährige Brite gab bekanntlich der angestaubten Sherlock Holmes-Figur in der erfolgreichen britischen TV-Serie „Sherlock“ ein neues, sensationelles Reiz-Profil. Hier ist er sowohl herrlich bariton-sprachlich–prägnant wie faszinierend körperbetont. Gibt theatralisch-charismatisch d e n faszinierenden Terror-King. Man sollte sich ihm einmal in seiner originalen Sprache nähern und dies ausgiebig genießen. Können. Was für ein akustischer, mimischer wie physischer Qualitätsunterschied zu den freundlich bemühten Mitplayern drumherum. Regisseur J. J. Abrams („Mission: Impossible III“) sorgt für ein ziemliches Bauerntheater im All. Marke – viel Behauptung, noch mehr Krach. Um die üblichen Gut-Böse-Bewegungen. Wenig wirklich Spannendes. Entsteht. Wie dann auch NICHT beim völlig überflüssigen, weil wirkungslosen Optik-Zusatz 3D. Ach herrje. Geldschneiderei an der Kinokasse. Das neue intergalaktische „Star Trek“-Spektakel ist nur angeblich „hot“. Bleibt banal, emotional dünn und egal, trotz noch „intensiverer“ Tränen-Freundschaft zwischen Kirk und Spock. Ist eher launisch-läppisch. Beziehungsweise laut-langweilig (= 2 ½ PÖNIs).

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