Die rote Zora

DIE ROTE ZORA“ von Peter Kahane (D/Schweden 2008; 99 Minuten; Start D: 24.01.2008); ist dilettantischer deutscher Vielfach-Förder-Mist par excellence: Zu blöd, um lustig zu sein, zu platt, um ernst genommen zu werden. Einer dieser typischen „guten ABSICHTSfilme“ aus unseren Landen, die Niemandem wehtun wollen und bei denen man immer gleich weiß, wohin „der (dramaturgische) Hase“ läuft. Und bei dem man sofort stöhnt ob dieser bieder-doofen (TV-)Machart. Bei dem die Gut-Böse-Positionen sogleich fest verankert sind und überDICKerklärt werden, auf dass Figuren- wie Erzähl-Spannung gar nicht erst aufkommen kann. SCHRECKLICH.

Dabei basiert der Film auf dem Jugend-Buch „Die rote Zora und ihre Bande“ des politischen Schriftstellers (und Anhängers der Arbeiterbewegung) KURT KLÄBER (1897-1959), einem Klassiker der Kinder-Literatur, das dieser 1941 unter dem Pseudonym Kurt Held im Schweizer Exil veröffentlichte (und das 2007 in der mittlerweile 36. Auflage erschienen ist). Die Szenerie spielt an der kroatischen Küste in den 30er Jahren. Der 12jährige Branco hat seine Mutter verloren. Sucht an einem kleinen Küsten-Ort den Vater, kommt dabei aber mit einer Bande von Waisenkindern in Kontakt, die sich gegen das Desinteresse und die Ungerechtigkeiten der Erwachsenen erfolgreich wehren. Arm gegen Reich bzw. umgekehrt, das ist das Motto, das filmisch aufgesetzt, konstruiert, übertrieben-dämlich vorgeführt wird. Mit vielen historischen Requisiten, aber ohne Seele und Saft. Alles ist von Anfang an klar; man plustert sich blöde auf, um doofe Kapitalisten-Machthaber, ihre bescheuerten Adlaten und tapfere Kids im täglichen Überlebenskampf darzustellen: Grauslich wie hilflos. Völlig unglaubwürdig.

Während die eigentlichen, die verkrüppelten seelischen Kinder-Schutz-Interessen im Grunde Nur-Behauptung sind und von Drehbuch/Inszenierung völlig banal-belanglos verramscht werden. Zudem: Darstellerisch sind sowohl die kleinen wie auch die großen Akteure eine (Aufsage-)Zumutung. Obwohl bei den „Großen“ immerhin Mario Adorf (als armer, aber politisch heller Fischer), Ben Becker (als wüstes Kapitalisten-Schwein) und Dominique Horwitz (als opportunistischer Bürgermeister-Schleimer-Schreihals) schablonenhaft-schrecklich mitmischen.

Eine erbärmliche Klischee-Suppe von braver deutscher Sozialromantik-Posse (= 1 PÖNI).

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