ROCKNROLLA

PÖNIs: (3/5)

„ROCKNROLLA“ von Guy Ritchie (B + R; GB 2008; K: David Higgs; M: Steve Isles; 114 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.03.2009); der 40-jährige Brite begann 1995 als Regisseur für Werbefilme und Musik-Videos. Er hat beruflich wie privat „die vollen Höhen und Tiefen“ durchgemacht: Hatte mit „Bube, Dame, König, grAs“ 1998 ein beachtliches Spielfilm-Debüt im Arthouse-Kino; sorgte 2000 mit „Snatch – Schweine und Diamanten“ (mit Brad Pitt) für originelle britische Komödien-Stimmung. Danach sackte er filmisch mit „Stürmische Liebe – Swept Away“ 2002 satt ab (massenhaft „Goldene Himbeeren“ für ihn und Hauptdarstellerin sowie Ehefrau Madonna), während „Revolver“ (2005/mit Jason Statham) hierzulande nur auf DVD veröffentlicht wurde. Die Ehe mit Frau Madonna dagegen dauerte vom 22. Dezember 2000 bis 21. November 2008. Jetzt coolt er wieder auf der Leinwand mit einer ordentlichen Gangsta-Komödie herum.

Motto: Das Leben in der Londoner Unterwelt ist im Grunde wie ein lärmender Rock-Song – wild, laut und unberechenbar. Deshalb gelingt es auch nur wenigen, standhaft „durchzuhalten“. Allerdings fällt es auch schwer, sich hier überhaupt noch zurechtzufinden: Wer da gegen wen antritt, welche rivalisierenden Gangs sich übers Ohr hauen und bekämpfen, gerät zur Rätsel-Farce. Nur so viel: Schmierige Unternehmer treffen auf schäbige Klein-Ganoven, drogensüchtige Musiker bekommen es mit stolzen Mafia-Bossen zu tun, und aufgetakelte Weibsbilder dürfen sich mit Ultras von Macho-Typen „verständigen“ (oder auch nicht). Natürlich geht es dabei um schmutzige Millionen, weil hier die Finanzwelt noch in Ordnung ist und ein Uri Omovich, der äußerlich erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem russischen Milliardär-Impressario und FC Chelsea London-Besitzer Roman Abramowitsch aufweist, weiterhin auf Expansion setzt. Zu erwähnen ist auch, dass hier zwei halbseidene Immobilien-Deals abgewickelt werden sollen, während 7 Millionen Pfund „zu erwerben“ sind und ein verschwundenes Gemälde aufgespürt werden soll. Alles klar?

Verknotete Handlungsstränge mit betrogenen Betrügern; ein Rabauken-Tempo, ironische Motive von sich selbst überschätzenden dummen Menschen: Ein echter Rock ‘n‘ Roll-Krimi mit passablem Personal wie Gerard Butler („300“), Tom Wilkinson („Michael Clayton“), Thandie Newton („W.“) oder Mark Strong („Babylon A.D.“). Kintopp für „begleitende Getränke“… (= 3 PÖNIs).

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