Mord ist mein Geschäft, Liebling

MORD IST MEIN GESCHÄFT, LIEBLING“ von Sebastian Niemann (Co-B+R; D 2008; 109 Minuten; Start D: 26.02.2009); der am 21. Juni 1968 in Lüneburg geborene Drehbuch-Autor und Regisseur arbeitet sowohl für das Fernsehen (der Zweiteiler „Das Jesus Video“/2002) wie auch für das Kino (die Gespenster-Komödie „Hui Buh – Das Schlossgespenst“/mit Michael „Bully“ Herbig/2006). Hier nun mißlingt der x-te deutsche Lach- und Spaß-Versuch an einer Screwballkomödie : Der charmante, gutaussehende, gradlinige Profikiller Toni erhält den Auftrag, den berühmten Mafia-Erfolgsautoren Enrico Puzzo (Franco Nero) zu beseitigen, denn DER hat einen neuen Enthüllungsroman angekündigt. Was dem nervösen Paten Marino (Günther Kaufmann) gehörig die gute Laune verdirbt. Doch Toni will nicht nur im Job erfolgreich sein („Gute Bezahlung – flexible Arbeitszeiten“), sondern endlich auch „privat“. Als er der schusslig-doofen Verlagsangestellten Julia (Nora Tschirner) begegnet, verknallt er sich sofort in DIE. Doch sie hält ihn fälschlicherweise für den soeben von ihm umgebrachten Puzzo und will eigentlich nur das Manuskript abholen.

Man „verwechselt“ sich also wie gehabt. Weiter mit im konstruierten Ach-Gottchen-Hin-und-Her-Spiel: Ein Bob-Weichei-Volltrottel von verklemmtem Verleger-Sohn (eigentlich Bobfried) und der Verlobte von Julia (Janek Rieke); dessen verzweifelter Dauer-Psychiater (Ludger Pistor); die verliebte, aber auch bekloppte Bob-Sekretärin Lisa (Jasmin Schwiers); der bayerische Killer-Profi-Konkurrent Helmut Münchinger (Christian Tramitz) sowie der alte, blinde Toni-Freund Pepe (BUD SPENCER, inzwischen 79, mit Sonnenbrille und dauersitzend, sichtlich gesundheitlich angeschlagen). Dazu bzw. drumherum – die üblichen „lustigen“ Stichwort-Verdächtigen wie Wolfgang Völz oder Axel Stein mit meistens völlig unkomischen Gag-Versuchen. Man pickelt auf und ab, bemüht sich angestrengt, Pointen zu setzen, kann bisweilen ein paar „Lächler“ setzen; insgesamt aber bleibt das verzweifelte Bemühen, eine verräterische Leiche verschwinden zu lassen wie das albern-dürftige Stochern im Nebel-Quatsch. Wieder einmal kein Mut zu WIRKLICH bissigem, also konsequentem Schwarzem (Briten-)Humor („Brügge sehen…und sterben?“), sondern die übliche vorhersehbare Klamotten-Comedian-Tüte mit Langeweile-Holzhammer-Appeal.

Am Schluß wird dann in der Kirche zünftig herumgeballert, aber auch das produziert nur dümmliche Platzpatronen-Slapstick. RICK KAVANIAN, 38, der alte Weggefährte von „Bully“ Herbig, stolziert in seiner ersten Kinospielfilm-Hauptrolle brav-freundlich durch die trübe Parodie; während Everybody´s Darling NORA TSCHIRNER („Keinohrhasen“) als karrierewillige, begriffsstutzige wie fast-dauerbesoffene Verlagstussi mit/in Liebesnöten noch nie so dumm und dämlich auftrat. Vergnügungsloses deutsches Lustspiel-Kintopp (= 2 PÖNIs).

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