LICHT

PÖNIs: (2,5/5)

„LICHT“ von Barbara Albert (Ö/D 2016; B: Kathrin Resetarits; frei nach dem Roman „Am Anfang war die Nacht Musik“ von Alissa Walser/2010; und „nach einer historischen Begebenheit“/Vorspann; K: Christine A. Maier; M: Lorenz Dangel; 97 Minuten; deutscher Kino-Start: 01.02.2018); da ist das mit den zwei Ideen: 1.) Im Rokoko-Wien von 1777 vermag eine junge blinde Frau brillant Klavier zu spielen. Sogar vor „ganz hoher“ Herrschafts-Gesellschaft; 2.) Als sie von einem „merkwürdigen“ Heiler „geheilt“ wird, kann sie zwar sehen, aber nicht mehr so gut am Piano auftrumpfen. Also…

Zwischendurch nur allzu Bekanntes: Das arrogante, vor allem männliche Perücken-Ober-Pack, mit dominierenden Männern, wie dem immer groben, grantigen Blöd-Vater; das blöde Geklatsche, sowohl beim Prekariat wie auch bei den gehobenen Figuren; diese staksigen Bewegungen, das langatmige Sprach-Geraune; stocksteif, also langatmig inszeniert, mit ständig tiefem Atemholen, aber ohne reizvolle Neuigkeiten: Diese streng abgeschottete Adelszunft mit ihren fiesen Heucheleien und ekligen Launen und arrogantem Gehabe; die opportunistischen Bemühungen von Anderen, hier „rein zu kommen“; mittendrin das Mädel, das sowohl blind wie sehend zum Lebens-Unglück verdammt ist/wird. Warum soll mich dies interessieren? Gut, diese arme Frau existierte wirklich, als Maria Theresia von Paradis (*1759 – †1824), komponierte später Lieder, Opern und Instrumentalwerke, gut. Oder nicht, weil von ihren Werken wohl nur noch wenige existieren. Und sie wird auch adäquat und mimisch kraftvoll von der großartigen MARIA DRAGUS („Beste Nebendarstellerin“ in „Das weiße Band“/Deutscher Filmpreis 2010) imponierend interpretiert. Und auf DEVID STRIESOW – als unkonventioneller Doktor Franz Anton Mesmer – ist ebenfalls guter Verlass. Aber bald schon stellt sich bei diesem Spiel der Panoptikum-Marionetten sanfte Langeweile ein. Mich vermag dies einfach – so – nicht sehr zu interessieren. Pardon, aber: mir ist da viel zu wenig Kostüm-Spannung dabei. Dafür: zu viele Vorhersehbarkeit. Und diese Emanzipationsrebellion kommt viel zu diskret und dezent daher. Tempo-gedrosselt, gedehnt. Da fehlt das wütende Feuer eines unterhaltsamen kritischen Spielfilms, stattdessen blicke ich auf hölzernes Fernsehen mit viel zu theoretischem Anspruch (= 2 1/2 PÖNIs).

 

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